Euskirchen (dsd). Damit das Dach des Haupthauses von Burg Flamersheim wieder dicht wird, stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) für die notwendigen Dachdeckungsarbeiten 41.000 Euro zur Verfügung. Aus diesem Anlass überbringen am Mittwoch, den 11. Mai 2016 um 11.30 Uhr Wolf Werth, Ortskurator Euskirchen/Eifel der DSD, und Andre Bentz von WestLotto einen symbolischen Fördervertrag an den Denkmaleigentümer Robert von Bemberg. Mit dieser Unterstützung der Denkmalstiftung aus Mitteln der Lotterie GlücksSpirale kann der Eigentümer die Reparatur des Schieferdachs angehen.
Im Kern des Euskirchener Stadtteils Flamersheim, nahe von Kirche und Dorfplatz, liegt Burg Flamersheim inmitten eines englischen Landschaftsparks, umgeben von einer Parkmauer mit schmiedeeisernen Toren, Graben- und Teichanlagen am Flämmerbach.
Vermutlich gründeten adelige Vögte die Burg, die 1358 schriftlich als zweiteiliger Adelssitz mit einer Vorburg erwähnt ist. Später kam die Burg als Jülicher Lehen an verschiedene Familien. Die Herren von Quadt bauten die Hauptburg 1776 zu einem zweitürmigen Barockschloss um. 1861 kam die Burg an die Fabrikantenwitwe Bemberg, deren Sohn Julius 1884 in den erblichen preußischen Adelsstand erhoben wurde und dessen Nachkommen das Schloss heute noch bewohnen und bewirtschaften.
Im 14. Jahrhundert entstand eine zweiteilige Wasserburg, auf deren Grundmauern der schlossartige, zweigeschossige Landsitz errichtet wurde, den zwei weit vorkragende Flankentürme rahmen. Das Turmzimmer des Herrenhauses ist mit reichen Stuckreliefs ausgestattet. Nachdem die Familie Bemberg 1861 die Anlage übernommen hatte, wurde das Schloss bis 1863 nach dem Vorbild englischer Landhäuser neobarock umgestaltet. So erhielten die Türme ihre Aufsätze in dieser Zeit. Stichbogengewände und ein übergiebelter Risalit mit Portikus, ein Mansarddach mit Belvedere und Pilastergliederungen gehören ebenfalls zu dieser Umbauphase.
Der Garten wurde im 19. Jahrhundert zu einem englischen Landschaftspark, umgeben von einer hohen Mauer und schmiedeeisernen Toren, mit dendrologischen Seltenheiten umgestaltet und ausgedehnten Wasserflächen angelegt. Dabei integrierte man die mittelalterlichen Burggräben und an der Nordseite die Reste barocker Taxushecken sowie alte Spalierbäume in das neue Konzept. Der im 18. Jahrhundert entstandene Gutshof befindet sich an der heutigen Hauptzufahrt und beherbergt einen gastronomischen Betrieb.
Es finden sich durch die undichte Schieferdeckung und eine marode Dachentwässerung akute Schäden am Haupthaus. Seit den 1980er Jahren setzen die Eigentümer die Anlage schrittweise instand. Nunmehr steht das Dach des Haupthauses an, bei dem weitere Unterstützung dringend notwendig ist.