Andernach (aw/dsd). 35.000 Euro stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) in diesem Jahr für die Naturwerksteinarbeiten am Mauerwerk der ehemaligen Friedhofskapelle in Andernach (Landkreis Mayen-Koblenz) - einem Vertreter rheinischer Spätromanik - zur Verfügung. Jetzt informierten sich Vertreter der Stiftung vor Ort über die Baumaßnahmen und den Baufortschritt. Neben der DSD unterstützen auch das Bistum und das Landesamt für Denkmalpflege die Maßnahmen.
Die ehemalige Friedhofskapelle St. Michael in Andernach ist der einzige erhaltene Überrest des ehemaligen Augustinerklosters St. Thomas. Das Gotteshaus wurde um 1200 als rechteckiger Saalbau mit zweigeschossigem Aufbau und reichem Fassadenschmuck errichtet. Die ursprüngliche Doppelgeschossigkeit existiert heute im Innern nicht mehr, die derzeitigen Gewölbe sind neuzeitlich. Außerdem ist der Fußboden des romanischen Baus heute um rund zwei Meter erhöht.
Das Bauwerk weist erhebliche Fassadenschäden auf, einige Schmuckelemente sind abgebrochen. Hinzu kommen Schäden an der Schieferdachdeckung, der Dachentwässerung und den Fenstern, von denen einige eingeschlagen wurden. Notsicherungen wurden bereits vorgenommen, auch hat man die Kapelle absperren müssen.
Trotz der erheblichen Eingriffe im Innern zählt die ehemalige Friedhofskapelle St. Michael in Andernach zu den herausragenden Vertretern rheinischer Spätromanik. Das liegt insbesondere an der reichen Fassadengliederung durch die umlaufenden Blendbögen in zwei Geschossen, an denen sich die verlorene Doppelgeschossigkeit des Inneren ablesen lässt. Die ehemalige Friedhofskapelle befindet sich aktuell auf dem Gelände eines Schulhofs und soll künftig mehr von Schulen kirchlich genutzt werden.