Denkmalstiftung: Schloss Bedheim erhält elften Fördervertrag

Schloss Bedheim in Römhild. Foto: Roland Rossner/Deutsche Stiftung Denkmalschutz

Römhild (dsd/aw). Seit 1993 beteiligt sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) an der Wiederherstellung von Schloss Bedheim in Römhild im Landkreis Hildburghausen. In diesem Jahr unterstützt sie die Arbeiten an dem barocken Schloss zum elften Mal - diesmal mit 10.000 für die Freilegung der Stukkaturen an Wänden und Decken des Speisesaals. Die repräsentative Schlossanlage bildet zusammen mit den Wirtschaftsgebäuden, den Ställen, einem Brauhaus und der Pfarrkirche die städtebauliche Dominante Bedheims. Die heute zweigeschossige Dreiflügelanlage entstand aus einer mittelalterlichen Wasserburg durch Umbauten im 16., 17. und 18. Jahrhundert. Prinz Joseph von Sachsen-Hildburghausen gestaltete das Schloss prunkvoll barock um.

Viele Räume im Obergeschoss erhielten Stuckdecken mit Rocaillen, Festons, Putten und figürlichen Szenen. Der große Stucksaal ist üppig mit Stuck in Form von Akanthuslaub, Festons und Rocaille-Schilden an der Decke und Stuckfeldern an den Wänden und um den Kamin ausgestattet. Über den Türen sind Stuckmedaillons mit Portraitdarstellungen angebracht.

Im Inneren hat sich auch die Eingangshalle mit zweiläufiger Treppe erhalten. Der Nordflügel mit Satteldach und Dachhäuschen besitzt hofseitig einen repräsentativen Mittelrisalit mit Rundbogengiebeln. Über dem zweiflügeligen Portal ist unter einem gesprengten Giebel ein Allianzwappen angebracht. Der Ostflügel zeigt noch den geschweiften Renaissancegiebel und hat hofseitig einen Treppenturm mit Welscher Haube. Der in beiden Geschossen massiv ausgeführte Westgiebel schließt mit einem Fachwerkgiebel ab. Das Schloss ist umgeben von Gärten und einer großen Gutswirtschaft. Seit 1778 befindet sich das Schloss im Besitz der Familie Rühle von Lilienstern, deren Nachkommen es weiterhin bewohnen.

Der Architekt Florian Kirfel-Rühle setzt das Schloss seit 2008 mit den Denkmalbehörden zusammen in sinnvollen Bauabschnitten instand. Der Westflügel wird zu Wohnzwecken genutzt, hier finden auch regelmäßige Führungen in den Stucksälen statt. Der Ostflügel steht öffentlich für Konzerte und Seminare zur Verfügung und bietet Platz für ein Gartencafé.