Eishausen (dsd). Weitere 39.000 Euro kann die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) der Dorfkirche von Eishausen im Landkreis Hildburghausen nicht zuletzt dank ihrer treuhänderischen Liselotte-Lies-und-Otto-Roosen-Stiftung zukommen lassen. Am Mittwoch, den 11. Mai 2016 um 11.30 Uhr überbringt Hartmut Ellrich, Ortskurator Gotha/Gothaer Land der DSD, den symbolischen Fördervertrag für die Werksteinrestaurierung an der Südfassade und am Sockel an Pfarrer Klaus-Dieter Zeidner.
Die stattliche Chorturmkirche mit rechteckigem Saal aus dem Jahr 1749 erhebt sich auf erhöhtem Standort über dem Ort Eishausen. Die Kirche wurde anstelle eines kleineren mittelalterlichen Vorgängerbaus errichtet. Reste dieser alten Kirche finden sich unter anderem an den Grundmauern der Sakristei. Die Fassaden des Kirchbauwerks und des Turms gliedern kräftig profilierte Gesimse und Wandpilaster aus buntem Sandstein, die aus dem Mauerwerk hervortreten. Zwischen den mächtigen Eckpilastern sind die großflächigen Außenfassaden weiß verputzt. Den sechsgeschossigen Turm auf quadratischem Grundriss schließt eine Zwiebelhaube mit Laterne ab. Den Innenraum dominieren vierseitig umlaufende Doppelemporen und eine einfach stuckierte Flachdecke. Unter der Kirche befindet sich die Grablege der Herren von Heßberg.
Wegen ihrer exponierten Lage ist die Kirche stark dem Wetter ausgeliefert. Seit 1997 werden Restaurierungsmaßnahmen durchgeführt, seit 2009 mit Unterstützung durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz. Für die kleine Gemeinde bedeutet die Instandsetzung der Kirche eine ungeheure finanzielle Belastung, weshalb die einzelnen Abschnitte nur Schritt für Schritt erfolgen können. Ein sehr engagierter Förderverein und der denkmalerfahrene Architekt treiben das Projekt jedoch in enger Abstimmung mit den Denkmalbehörden und dem Kreiskirchenamt stetig weiter voran.
Die Liselotte-Lies-und-Otto-Roosen-Stiftung gehört zu den über 220 Stiftungen, die die DSD unter ihr Dach aufgenommen hat. Die auf Dauer angelegte Unterstützung der Treuhandstiftungen hat sich in Anbetracht knapper öffentlicher Kassen zu einem wichtigen Förderinstrument entwickelt, das nicht mehr aus der deutschen Denkmallandschaft wegzudenken ist.