Ensdorf (dsd). Für die Instandsetzung des Torhauses Hirschwald 4 in Ensdorf im Landkreis Amberg-Sulzbach stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank der Lotterie GlücksSpirale, deren Destinatär sie seit 1991 ist, 30.000 Euro zur Verfügung. Den symbolischen Fördervertrag überbringt Petra Schöllhorn vom Ortskuratorium Fränkische Stadtbaumeister der DSD bei einem Pressetermin vor Ort am Freitag, den 19. August 2016 um 13.00 Uhr im Beisein von Hans Menzl von Lotto Bayern an die Denkmaleigentümer Birgit Rieger und Willi Schmid.
Das im Dorfkern gelegene spätgotische Torhaus, durch dessen Bogen noch ein Sträßchen führt, wurde Mitte 16. Jahrhunderts als Teil der Schlossmauer errichtet. Der zweigeschossige Bruchsteinbau mit Satteldach, Steingewänden und rundbogiger Tordurchfahrt ist das letzte bauliche Zeugnis der um 1530 errichteten Hofanlage, die eine Dependance der Wittelsbacher in der Oberen Pfalz war. Nach 1795 wohnte eine Bauersfamilie darin.
Das Jagdschloss ließ Pfalzgraf Friedrich II. auf den Ländereien des im Zuge der Reformation säkularisierten Klosters Ensdorf erbauen. Umgebaut wurde es nach einem Brand 1916. In den 1970er Jahren brach man das ehemalige Jagdschloss ab, so dass heute von der einstigen Anlage nur noch die Kirche und einige Nebengebäude vorhanden sind, so der südlich angebaute eingeschossige Steinstadel. Zu Kurpfälzer Zeiten war im Torhaus eine Schmiede untergebracht und war die heutige Scheune die dazugehörige Stallung.
Von den Gebäuden ist nur das Torhaus denkmalgeschützt, dessen Umfassungsmauern noch aus der Zeit Friedrichs II. stammen, während das Gebäudeinnere und das Dachwerk 1916 nach dem Band in traditioneller Bauweise neu errichtet wurden. Trotz der Veränderungen des 20. Jahrhunderts ist das Torhaus ein wichtiges Zeichen der Kurpfälzischen Epoche der Oberpfalz.