Stralsund (dsd). Seit 1992 unterstützt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) die Restaurierungsarbeiten an der St. Jakobikirche in Stralsund. Rund 2,7 Millionen Euro hat die Denkmalschutzstiftung auf diese Weise bislang für die Kulturkirche zur Verfügung gestellt. Nun überbringt DSD-Vorstand Dr. Wolfgang Illert einen weiteren Fördervertrag über 30.000 Euro für die konservatorische Fertigstellung der Gewölbe- und Wandflächen in Joch 6 und 7 des Mittelschiffgewölbes. Das Dokument nimmt Gerd Meyerhoff von der Stiftung Kulturkirche St. Jakobi Stralsund am Donnerstag, den 28. Januar 2016 nach dem Spaziergang vom „Stralsund Museum“ in der Mönchstraße um 11.30 Uhr in der Kirche entgegen.
Die im Osten der Hansestadt gelegene Pfarrkirche wurde als dreischiffige Backsteinbasilika mit geradem Ostschluss und quadratischem Westturm in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts errichtet. Um 1400 entstanden die Kapellen an den vier westlichen Langhausjochen. Der heutige Westturm wurde mit Nebenhallen neu und vermutlich wesentlich höher und prächtiger als sein Vorgänger errichtet. Über zwei Freigeschossen mit feinteiliger Maßwerk- und Blendgliederung erhebt sich das eingerückte achtseitige Turmobergeschoss, das von vier quadratischen Ecktürmen begleitet wird. 1662 brannte der Turmhelm ab, der Turm erhielt daraufhin die jetzige barocke Haube.
Im inneren Durchgangsbereich zwischen Turmhalle und Kirchenschiff sind die sieben freien Künste als weibliche Personifikationen dargestellt: Grammatica, Dialectica, Rhetorica, Musica, Arithmetica, Geometria, Astronomia. Sie galten als Enzyklopädie des menschlichen Wissens und als Voraussetzung zum Verständnis der Heilsbotschaft.
Die Kulturkirche St. Jakobi wird, nachdem sie jahrzehntelang als Baustofflager diente, sukzessive wieder instandgesetzt und soll in immer größerem Umfang kulturelle Veranstaltungen wie Konzerte und Ausstellungen aufnehmen, auch größere festliche Ereignisse der Hansestadt.