Hamburg (dsd/aw). 2010 stellte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) 10.000 Euro für die Zimmermanns- und Maurerarbeiten am Wohnwirtschaftshaus von Hof Eggers bei Hamburg zur Verfügung. 2015 folgten weitere 13.000 Euro für die Reetdachneudeckung des Haupthauses an der Ostseite sowie die Reparatur der übrigen Dachfläche und die Entmoosung der Westseite. In diesem Jahr gibt die DSD einen dritten Fördervertrag über 12.500 Euro für verschiedene Arbeiten an der Scheune frei. Die fast 500 Jahre alte Hofanlage Eggers gehört zu den über 30 Denkmalen, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen, Nachlässen sowie der Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Hamburg fördern konnte.
Die Hofanlage Eggers liegt in der Vierländer Region bei Hamburg, einer noch weitgehend ursprünglich erhaltenen Marschlandschaft. Eine erste urkundliche Erwähnung des Hofes datiert auf 1548. Kurz zuvor, 1535, wurde der Turmspeicher aus Bohlenfachwerk für die Lagerung von Korn erbaut. Er ist heute das älteste Gebäude auf dem Hofplatz und zugleich der älteste vollständig erhaltene Holzbau der Region.
Bis ins 19. Jahrhundert wuchs der Hof auf fünf Gebäude an. 1631 errichtete man die Bohlenscheune, den heutigen Schweinestall, 1835 folgte die Fachwerkscheune und um 1848 der Viehstall. Das stattliche Haupthaus wurde 1834 als niederdeutsches Fachhallenhaus erbaut. Es ist eines der größten Norddeutschlands und der einzige in seiner Gesamtheit noch vollständig erhaltene Vierländer Hof. Zur Hofseite schmücken das Gebäude ein breiter Rundwalm, fein gemauerte Backsteine füllen die leicht gedrungenen Gefache. Das große Tor sowie symmetrisch verteilte Fenster und je eine Tür an den Seitenenden runden das Fassadenbild ab. Original erhalten hat sich neben der Raumstruktur auch die Ausstattung - Herdstelle, Türen, Fenster, Mobiliar. Alle Gebäude sind regionaltypisch reetgedeckt.