Meschede (pm/aw). Einen Fördervertrag über 45.000 Euro für die Sanierung des Faltdachs der ehemaligen Johanneskirche in Meschede stellt die private Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) aus Mitteln von privaten Spenden und der Lotterie GlücksSpirale zur Verfügung. Für die Umnutzung der 2018 profanierten Kirche als Ferienwohnung überbrachte den Fördervertrag Rolf Klostermann, Ortskurator Sauerland der DSD an die Denkmaleigentümer, die Architekten Sandra Glados und Reimund Glados-Köster. Die ehemalige Johanneskirche ist damit eines von über 610 Objekten, die die private DSD dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von WestLotto, allein in NRW fördern konnte.
Nach dem 2. Weltkrieg wuchs Meschede durch die Zuwanderung meist evangelischer Flüchtlinge. Im Zusammenhang mit der Ortserweiterung am nördlichen Abhang zur Ruhr entstand in der Folge auch ein zweiter Kirchenbau. Die im Stil des neuen Bauens 1964 erbaute Kirche wurde profaniert und 2020 von der evangelischen Kirche an die heutigen privaten Eigentümer verkauft.
Auf trapezförmigem Grundriss mit gerade abschließender Chorwand und vom Turm hin nach hinten absteigenden Traufwänden entwickelt sich die 1964 erbaute ehemalige evangelische Johanneskirche. Sie bildet eine städtebauliche Dominante im Stadterweiterungsgebiet. Der aus geometrischen Baukörpern und Flächen errichtete Stahlbeton-Skelettbau wurde nach Plänen des Architekten Wilhelm Kölsche erbaut. Die Trapezform taucht an allen Bauteilen in verschiedenen Varianten auf.
Prägend sind die dreiecksförmigen traufseitigen Fensterbänder, die als hochrechteckige Trapeze gestaltet und mit Buntglasfenstern verglast sind. Die abstrakten Darstellungen entstanden nach einem Entwurf von Rudolf Vornbeck. Der Künstler Wolfgang Kreuter schuf die zweiflügelige Eingangstür aus Aluminium mit einer stilisierten Einladung zum Abendmahl. Ein flach geneigtes Falzdach in Trapezform deckt den Bau.
An das Schiff schließt sich der in Stahlbeton ausgeführte Turm an. Er erhebt sich auf rechteckigem Grundriss, dessen Schaft sich nach oben verjüngt und den ein Flachdach deckt. Nur wenige Schallschlitze gliedern seine Fassaden.
Den stützenfreien Innenraum prägen die Buntglasfenster. Das Erdgeschoss des Turmes bildet hinter der Altarwand die Sakristei. Schieferplatten bilden den Boden. Aus Schiefer waren auch die Prinzipalstücke - Altar, Kanzel und Taufe – gefertigt. Über dem Eingang ruht auf schlanken Stahlsäulen, erschlossen durch eine Wendeltreppe, die ehemalige Orgelempore. Das Satteldach ist innen mit Holzbohlen verkleidet.