Lübeck (dsd/aw). An der Sanierung und Restaurierung des Nordkapellenfrieses der St. Marienkirche in Lübeck beteiligt sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) mit 20.000 Euro. Den symbolischen Fördervertrag überbringt Johannes Schindler, Ortskurator Lübeck der DSD, am Donnerstag, den 26. April 2018 um 12.00 Uhr bei einem Pressetermin vor Ort an Gemeinderatsvorsitzenden Christian Rosehr.
Die Lübecker Marienkirche ist aufgrund der scheinbaren Schwerelosigkeit des Raumeindrucks die Vorlage für unzählige gotische Backsteinkirchen an der Ostseeküste bis nach Riga und Malmö. Innerhalb von 130 Jahren wurde sie dreimal grundlegend verändert. Der heutige Kirchenbau ist eine dreischiffige Basilika mit Umgangschor und Kapellenkranz. Er entstand im 13. Jahrhundert und erhielt 1351 seine Doppelturmfassade. Mit 103 Metern Länge und dem 38,3 Meter hohen Mittelschiff und dem 126 Meter hohen Turmpaar war die Marienkirche eine der größten Kirchenbauten des Mittelalters.
Das hohe Mittelschiff überragt, von Obergadenfenstern belichtet, die Seitenschiffe und den Umgangschor. Zwischen den Fenstern setzen die Strebebögen an, die den Schub der Gewölbe nach außen auf die Strebepfeiler ableiten. Die Chorscheitelkapelle wird fast wie ein eigenständiger Zentralbau ausgeführt und damit als besonderer Baukörper hervorgehoben. In der Marienkirche sind die typischen Stilelemente der Gotik in ihrer norddeutschen Backsteinausprägung vorbildlich umgesetzt.
Die Marienkirche und der Lübecker Dom zählen zu den Kleinodien der historischen Altstadt der Hansestadt Lübeck, die 1987 als erste Stadt zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt wurde. Aufgrund loser Fries-Stücke besteht die Notwendigkeit der Festigung und Restaurierung des Nordkapellenfrieses.