Reparaturarbeiten an der Festung Wülzburg in Weißenburg

Festung Wülzburg in Weißenburg. Foto: Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Schabe

Weißenburg (pm/aw). In diesem Jahr stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank ihrer Förderer, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der GlücksSpirale weitere 40.000 Euro für die Reparatur der Bastion Jungfrau, der Contrescarpe gegenüber der Bastion Rossmühle und gegenüber der Bastion Krebs sowie gegenüber der Kurtine Hauptwache-Jungfrau, der Bastion Rossmühle und dem Festungstor zur Verfügung. Insgesamt hat die spendensammelnde Denkmalschutzstiftung für Restaurierungsmaßnahmen in Weißenburg in den vergangenen 20 Jahren über eine halbe Million Euro bereitgestellt.

Das gewaltige, fünfeckige Festungswerk der Wülzburg stammt aus dem späten 16. Jahrhundert. Aufgrund seiner erstaunlich vollständigen Erhaltung ist diese nicht an eine Stadtbefestigung angeschlossene, sondern völlig selbständige Renaissancefortifikation nicht nur von nationaler, sondern von europäischer Bedeutung. Die Festung gilt als Musterbeispiel einer Artilleriebefestigung ihrer Zeit, den Zitadellen in Spandau, Jülich und Antwerpen vergleichbar. Sie zeigt ein fast vollständiges Bastionsfünfeck mit trapezförmigen Bastionen, Trockengraben und sternförmigen Außenanlagen, an der Südseite ein Zugangstor mit Portalarchitektur im Stil der Renaissance. Die im Ursprungsentwurf zentral im Fünfeck liegende Schlossanlage wurde nie ganz verwirklicht. Es entstand dennoch ein zeittypisches zweiflügliges Renaissanceschloss, dessen Fassaden durch eine Folge von Arkaden gegliedert werden.

An der zuletzt als Hauswirtschaftsschule und Internat genutzten Anlage beseitigt die Stadt Weißenburg seit 25 Jahren mit Hilfe des Freistaates Bayern und des Bezirks Mittelfranken die Schäden, die eindringendes Wasser am Mauerwerk und an den Gewölben der Bastionen und Kurtinen hervorgerufen hat. Ohne die kontinuierliche Förderung durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz wäre die Gesamtfinanzierung in Frage gestellt worden. Wesentliche Arbeiten an den Bastionen und Kasematten wurden mittlerweile abgeschlossen, seither werden die die Bastionen miteinander verbindenden Kurtinen bearbeitet.

Die immense Anlage bedarf der regelmäßig durchgeführten Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten. Immer wieder sind zum Teil große Mauerwerksausbrüche, wilder Bewuchs und Fugenauswaschungen zu beseitigen. Doch die laufenden Arbeiten haben das Umfeld stark aufgewertet, sie kommen der touristischen Infrastruktur zugute.