Restaurierung des Torhauses von Haus Brock wird gefördert

Torhaus von Haus Brock in Münster. Foto: Matthias Heitplatz

Münster (pm/aw). Die Erneuerung der Dachdeckung und die Instandsetzung der Dachkonstruktion, Zimmererarbeiten zur Instandsetzung der Geschossdecken und der Bodendielen und auch noch Steinmetzarbeiten an den Fassaden des Torhauses stehen am Torhaus von Haus Brock in Münster-Roxel, einem Gräftenhof, an. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) unterstützt dank zahlreicher Spenden sowie der Erträge der GlücksSpirale die Restaurierung mit 80.000 Euro.

Der einstige Adelssitz liegt in der Bauernschaft Brock. Das Haupthaus wurde bereits im 14. Jahrhundert urkundlich erwähnt. In der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts ließen Johann von Stevening und seine Frau Maria von Bischopinck das auf drei Inseln verstreute Anwesen zu einem festen Herrenhaus mit Torhaus und Nebengebäuden ausbauen. Seit dem Dreißigjährigen Krieg verpachtet, war im 19. Jahrhundert bereits ein großer Teil der Bauten abgebrochen. Vom Ursprungsensemble erhalten haben sich die Gräfte, das Hauptgebäude von 1577 als repräsentatives aus Backstein errichtetes Längsdielenhaus, das Torhaus von 1623 und das turmartige Herrenhaus aus etwa der gleichen Zeit. Seit 1941 pflegt die Familie Heitplatz das Anwesen.

Das Torhaus bildet die westliche Vorburg des Gutes und den repräsentativen Zugangsbereich. Der an der Gräfte stehende zweigeschossige Renaissancebau, einst mit einer Zugbrücke ausgestattet, erhebt sich über einem querrechteckigen Grundriss. Die Backsteinfassaden dominiert die rundbogige, von Natursteingewänden gerahmte Tordurchfahrt mit dem bekrönenden Allianzwappen der Erbauerfamilie. Eckquaderungen und symmetrische Kreuzstockfenster mit hölzernen Klappläden gliedern die Fassaden. Die seitlichen Giebel sind als auskragende Staffelgiebel mit Kreuzstockfenstern, und Ladeluken gestaltet. In der Tordurchfahrt dienten hölzerne Türen als Zugang zum Nordteil, in dem die Torwächterwohnung untergebracht war. Ein hohes Satteldach deckt den Bau. Im Inneren befindet sich die Wirtschaftsküche mit Herdfeuer, in der auch Bier gebraut wurde. In der Upkammer schliefen die Bediensteten. Das Dach diente Lagerzwecken.