Köln (pm/aw). Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) und der Förderverein Römische Stadtmauer Köln rufen gemeinsam zur Unterstützung für den Römerturm auf und hat die Spendenkampagne „Der Römerturm in Köln braucht Ihre Hilfe!“ gestartet. Gesammelt wird für die Beseitigung der vielfachen Schäden am antiken Mauerwerk von Kölns archäologischem Denkmal Nr. 1, dem letzten erhaltenen Wachturm der einst fast vier Kilometer langen römischen Stadtmauer. Die Bedeutung des Denkmals verdient öffentliche Aufmerksamkeit und bürgerschaftliches Engagement. Es soll das Bewusstsein für den Schatz der Stadt geschärft und dazu motiviert werden, bei der Erhaltung und Sanierung der historischen Kostbarkeit auch finanziell mitzuhelfen. Denn „dieses Projekt können wir nicht alleine schaffen!“, weiß Professorin Dr. Barbara Schock-Werner, Vorsitzende des Fördervereins und als ehemalige Kölner Dombaumeisterin Expertin und städtische Institution.
Der Römerturm an der Zeughausstraße Köln ist rund 2.000 Jahre alt. Als Teil der Stadtmauer diente er in römischer Zeit zunächst dem Schutz der Siedlung Colonia Claudia Ara Agrippinensium. Doch die kunstvoll gestaltete Steinfassade war auch ein steinernes Werbebanner für römische Kultur. Der Kölner Turm gehört zu den frühesten Beispielen für ein, wie die Fachleute sagen, musivisches Mauerwerk, eine Mauerdekoration mithilfe verschiedener Steinsorten, die am Römerturm besonders detailreich und aufwendig umgesetzt wurde. Die Fischgrätenmuster, Halbrosetten oder stilisierte Tempelfronten sind alle noch originales Mauerwerk. Erst oberhalb der Kreisornamente endet der antike Baubestand. Überdauert hat das im Mittelalter „Clarenturm“ genannte Bauwerk als Latrine des Klarissenklosters. Erst im 19. Jahrhundert besann man sich wieder seiner römischen Ursprünge und setzte den Zinnenkranz auf.
Trachyt vom Drachenfels im Siebengebirge, Tuff aus der Eifel, Grauwacke, Kalkstein und Ziegel, sie formen das abwechslungsreiche Bild des Turms, die verschiedenfarbigen Materialien sind auffallend schön zu Schmuckbändern und Ornamenten arrangiert. Doch die schmuckvolle Steinoberfläche ist zugleich die Schwachstelle des Römerturms. Jeder Stein besitzt spezifische Eigenheiten und bedarf besonderer Behandlung. Es geht um 9.300 Steine. Die Fugen sind stark ausgewaschen, die Steine durch Verwitterung beschädigt und an einigen Stellen sind sie schon ganz verloren. Eine steingenaue Übersicht über die Schäden liegt bereits vor: Absandungen, Ausbrüche, Schalen- oder Schuppenbildung – das Schadensbild ist so vielfältig wie die verwendeten Materialien. Die Restaurierung eines einzelnen Steins kostet 95 Euro. Hinzu kommt die stark verschmutzte Turmoberfläche, die die ursprüngliche Wirkung der Steinmosaiken stark beeinträchtigt. Rund 900.000 Euro kostet die Sanierung der antiken Fassade. Die Bitte um Hilfe ist dringend!
Retten Sie den Römerturm in Köln!
Spendenkonto Deutsche Stiftung Denkmalschutz
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Roemerturm Koeln
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