Verkaufspavillon „Bundesbüdchen“ hat endlich wieder geöffnet

Das Bonner Bundesbüdchen im ehemaligen Regierungsviertel am Rhein in Bonn. Foto: Roland Rossner/Deutsche Stiftung Denkmalschutz

Bonn (dsd/aw). An dem im Mai ins Bonner Bundesviertel zurückgekehrten „Bundesbüdchen“ werden ab sofort wieder Waren verkauft. Am Tresen des bundesweit bekannten Verkaufspavillons am Rand des Platzes der Vereinten Nationen wurde einst Politikgeschichte geschrieben. Dass der Kiosk heute wieder unweit des in den letzten Jahren baulich stark veränderten historischen Ortes an der Heussallee in Bonn gleich gegenüber dem neuen UN-Campus am Rhein steht, verdankt die Stadt insbesondere dem Engagement der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD). Das Bundesbüdchen steht aufgrund seiner Gestalt und seiner parlamentarischen Vergangenheit unter Denkmalschutz. Zur Zeit der Bonner Republik war es inoffizieller Treffpunkt führender Politiker. Zahlreiche Spitzenpolitiker, Abgeordnete und Journalisten aus aller Welt zählten zu den Stammkunden.

Die in Bonn ansässige DSD förderte bereits 2003 Restaurierungsmaßnahmen am Bundesbüdchen und stellte 2013 als erste Mittel für den Rücktransport und die Sanierung des historischen Kleinods zur Verfügung, nachdem der Pavillon 2006 dem Bau des World Conference Centers Bonn hatte weichen müssen. Auf diese Weise konnte die DSD die Stadt immer wieder für den Erhalt des historischen Kleinods in die Pflicht nehmen und war für den damaligen Eigentümer Jürgen Rausch und später den Förderverein historischer Pavillon e.V. bei den Bemühungen um den Erhalt eine starke Stütze. Auch bei den Gesprächen, die 2018 zur Bewilligung der Bezirksregierung Köln führten, 135.000 Euro für den Wiederaufbau des denkmalgeschützten Kiosks bereitzustellen, stand die DSD an der Seite Rauschs und des Vereinsvorsitzenden Peter Storsberg. Die Familie Rausch betrieb das Büdchen seit seiner Errichtung in direkter Nachbarschaft zum Bundestag 1957 bis zur Einlagerung 2006 durchgehend.

Das Bundesbüdchen kehrt zurück. Foto: Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Mertz

Der Bau erhebt sich eingeschossig auf längsovalem Grundriss. Über einem gekachelten Brüstungsgesims umschließt ein hohes umlaufendes Fensterband mit zum Teil konvexer Verglasung das Büdchen. Parallel dazu umläuft eine Fensterbank die Glasscheibe, die als Theke fungiert. Ein weit ausschwingendes, der Bauform folgendes Flachdach schließt den Bau. Die elegant geschwungene Architektur mit ihrer starken Durchfensterung und der leichten Bedachung vereint viele Stilmerkmale der 1950er Jahre und macht den Pavillon zu einem typischen Bau dieser Zeit, als Pavillonbauten in Form von Zeitungskiosken oder Erfrischungs- und Trinkhallen eine Blüte erlebten. Seit vielen Jahren sind sie verschwunden oder im Bestand gefährdet.

Spenden für die endgültige Wiederherstellung des Bundesbüdchens:
IBAN DE71 500 400 500 400 500 400
Verwendungszweck: PR06375-01XBundesbuedchen
oder online unter: www.denkmalschutz.de/spende-bundesbuedchen