Kirtorf (pm/aw). Für die anstehenden Arbeiten am nördlichen Eckturm des Schmitthofs in Kirtorf Lehrbach stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher Spenden sowie der Erträge der Lotterie GlücksSpirale Mittel zur Verfügung. Den dazugehörigen symbolischen Fördervertrag in Höhe von 60.000 Euro überbringt bei einem Pressetermin vor Ort am Freitag, den 3. März 2023 um 11.00 Uhr Ulrich Althaus, Ortskurator Marburg der DSD, im Beisein von Thomas Grün von Lotto Hessen an Christoph von Schenck zu Schweinsberg. Das Denkmal ist eines der über 260 Projekte, die die DSD dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der GlücksSpirale allein in Hessen fördern konnte.
Westlich des Ortes Lehrbach liegt im Tal der Gleen der Schmitthof. Hier errichtete Georg Schenk zu Schweinsberg, nachdem er um 1538 eine ehemalige Waldschmiede übernommen hatte, einen herrschaftlichen, mit Wassergräben befestigten Hof. Umschlossen von einer rechteckig angelegten Ummauerung mit Wehrtürmen entstand gleichzeitig das repräsentative, langgestreckte, zweigeschossige Herrenhaus, das in den südöstlichen Mauerzug eingebunden ist. Eine repräsentative einläufige Steintreppe führt zu dem zweiflügeligen Stichbogenportal in der Mitte des Erdgeschosses. Es wird von Natursteingewänden gerahmt und von zwei Hochrechteckfenstern mit profilierten Gewänden flankiert. Über dem Erdgeschoss kragt das barocke Obergeschoss in Fachwerkbauweise leicht aus. Ein hohes Walmdach deckt den Bau. Heute sind die Wassergräben der Anlage aus dem 16. Jahrhundert verfüllt. Von den einst vier Wehrtürmen einer Wehrmauer sind noch drei runde Ecktürme erhalten.
Die zweigeschossigen, aus dem 16. Jahrhundert stammenden Wehrtürme erheben sich auf kreisförmigem Grundriss und sind wie die Mauer im hohen Erdgeschoss in Bruchstein erbaut. Das Obergeschoss ist über eine Außentreppe zugänglich. Es kragt auf einer massiven Schwelle mit starken Balkenköpfen leicht aus und ist in Sichtfachwerk mit starken Ständern errichtet. Die quadratischen Gefache sind in den Brüstungsfeldern des nördlichen Wehrturmes mit geschwungenen Andreaskreuzen gefüllt. Darüber sind in die Gefache, auf die Seiten verteilt, vier Fenster eingelassen, deren hölzerne Gewände gefast und im Sturzriegel mit einem Doppelschwung verziert sind. Auf einem hohen Traufgesims kragt ein Kegeldach aus.