Hamburg (dsd/aw). Einen Fördervertrag über 20.000 Euro für die Restaurierungsmaßnahmen an der Takelage des Feuerschiffs Elbe 3 in Hamburg-Ottensen stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher Spenden sowie der Erträge der Lotterie GlücksSpirale jetzt bereit. Die Technik und der hölzerne Innenausbau des Schiffes aus dem Jahr 1936 sind nahezu vollständig erhalten.
Der 45 Meter messende Zweimastschoner mit genietetem eisernem Rumpf und Hilfsbesegelung gehörte zu den rund 30 dieser ankernden Seezeichen an Deutschlands Nord- und Ostseeküste. Feuerschiffe hatten unterschiedliche Silhouetten, damit die Seeleute sie bereits aus der Ferne sehen und ihren Warnhinweis erkennen konnten. Der Rumpf ist signalrot gestrichen und trägt die weithin sichtbare Aufschrift Elbe 3, die Deckaufbauten mit Brücke, Schornstein und Mannschaftsräumen sind weiß gestrichen. Das tags kaum erkennbare elektrische Leuchtfeuer befindet sich vorne am Fockmast und besteht aus drei roten Leuchten, die von einem Korb aus zugänglich sind. Sie leuchteten in einem bestimmten Rhythmus, der auch in den Seekarten eingetragen war. Am Achtermast befindet sich das Nautofon, das Nebelhorn.
Das Feuerschiff wurde 1888 als Dreimastschoner mit dem Namen "Weser" auf der 1805 gegründeten Johann Lange Werft in Grohn bei Vegesack gebaut. Auftraggeber war der Bremer Senat. Die Leuchttechnik wurde in den 1920er Jahren elektrifiziert. 1936 baute man das Schiff umfassend um, der mittlere Großmast wurde entfernt und ein Dieselfahrmotor eingebaut. Bis dahin hatte das Segelschiff als Feuerschiff meist an fester Position gelegen. 1966 wurde die Verwendung in der Wesermündung gegen eine Position in der Elbmündung ausgetauscht. Das Schiff hieß fortan "Elbe 3". 1977 wurde der schwimmende Leuchtturm außer Dienst gestellt, seit 1979 gehört die Elbe 3 dem Museumshafen Oevelgönne e.V.
Das Feuerschiff hatte zu Dienstzeiten seine feste Position in der Weser und später in der Elbe. Als Museumsschiff liegt es westlich der Hamburger Innenstadt im Museumshafen Oevelgönne am nördlichen Ufer der Norderelbe in Othmarschen gegenüber dem Containerhafen, zusammen mit zahlreichen weiteren historischen Schiffen. Gelegentlich wird die Elbe 3 am Fähranleger Hamburg-Neumühlen zu Schaufahrten genutzt.
