Südlich vom Bahnhof Gießen findet sich das einst bedeutende Bahnbetriebswerk (Bw) Gießen, erbaut 1850, betrieben von der Bundesbahn-Direktion Frankfurt am Main. Erreichbar nur über eine Brücke oder über Gleis, bestand das Bw aus zwei Ringlokschuppen (Baujahr 1896 und 1900) mit zwei 23-Meter-Drehscheiben (südlicher Ringlokschuppen nach Osten ausgerichtet, nördlicher nach Westen - beide durch eine Halle verbunden mit zwei Verbindungsgleisen), einem Übernachtungsheim für Lokführer sowie mehreren Verwaltungsgebäuden, Schmiede und Ausbildungswerkstätten.
Der im Zweiten Weltkrieg (1944) zerstörte zweite, nördliche Ringlokschuppen, wurde nach Kriegsende, wie auch andere Bauten 1952 nur teilweise wieder aufgebaut. Frei gewordenen Platz samt Drehscheibe versah man mit einer Oberleitung, um Elektrolokomotiven abstellen zu können.
1965 wurde die Struktur des Bws, bedingt durch den Rückgang von Dampflokomotiven, 1965 auf Diesellokomotiven umgestellt. 1981 wurden die Betriebswerke in Dillenburg und Marburg angegliedert, wie auch 1991 das Bw Limburg. 2003 legte man das Bw Gießen still, sämtliche Fahrzeuge wurden zum Bw Mainz-Bischofsheim umstationiert. In den Folgejahren nach der Schließung gab es verschiendenste Überlegungen zur Zukunft des Geländes. Pläne, alle Gebäude abzureißen und die Gleise Richtung Wetzlar direkt durch das Gelände zu leiten, scheiterten.
Nutzungskonzepten stehen Bodenproben im Weg, nach denen auf dem Areal starke Umweltbelastungen nachgewiesen worden. Vor einem Umbau müsste das Erdreich mehrere Meter abgetragen werden. Ein weiteres Problem der Nachnutzung ist die schlechte Erreichbarkeit des Geländes mit Pkws. Die Oberhessischen Eisenbahnfreunde (OEF) planen, auf dem Gelände ein historisches Museum aufzubauen.
Quellen: Wikipedia, privat
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Dokument erstellt am 05.11.2016
Letzte Änderung am 05.11.2016