Das heutige Haupthaus des Schlosses Helmsdorf wurde 1801 bis 1805 vom späteren Landrat Wilhelm von Kerssenbrock erbaut, 1910 ausgebaut und auf einer Anhöhe zweigeschossig, neoklassizistisch und mit markantem, als Säulenhalle ausgebildetem Mittelrisalit mit Dreiecksgiebel errichtet. Ein großzügiger Park war ebenfalls Bestandteil des Schlosses. Alte Gebäude und das Anwesen auf diesem Gelände wurden bei Bränden 1811 und 1857 bis auf wenige Reste nahezu komplett zerstört. Die Geschichte des Geländes und seiner Bauten geht bis in das Jahr 1420 zurück. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Familie um Baron Krosigk, die sich im Besitz des Schlosses befand, enteignet. Zu DDR-Zeiten nutze man das Gebäude als Alten- und Pflegeheim - heute erinnert daran nur noch der Anbau für den Fahrstuhl.
Eine kurisose Geschichte gibt es zum Gebäude allerdings auch, diese berichtet ein ehemaliger Mitarbeiter der SED-Kreisleitung. Anfang der 1960er-Jahre sind Handwerker gerade dabei, im Altenheim Wasserleitungen zu verlegen, als bei Durchbrucharbeiten im Keller eine Wand nachgibt und einen Raum freilegt, indem sich große Mengen Tafelsilber und andere wertvolle Sachen befanden. Laut einer Zeitung aus dem Jahr 1945, die dem "Schatz" beigelegt worden war, stammte das Versteck von der Familie Krosigk. Der Fund wurde unmittelbar dem SED-Büro der Kreisleitung angezeigt. Natürlich bekam auch die Staatssicherheit Wind von dieser Neuigkeit und übernahm die Sichtungs- und Bergungsarbeiten. Der Fund sollte im Anschluss in das Landesmuseum nach Halle geschafft werden, ist dort aber nie angeommen.
Alle bisherigen Versuche zur Aufklärung oder des Auffindens von Akten, in denen sich Hinweise zu genanntem finden lassen würden, verliefen ergebnislos. Bis in das Jahr 1980 hatte es immer wieder Hinweise auf mögliche "Schätze" in der Parkanlage gegeben, gefunden wurde nichts. Selbst der aktuelle Eigentümer, ein Enkel des Barons Bernhard von Krosigk, hat von einem Schatz in seiner Familie noch nie etwas gehört.
Bickt man von der zweiseitigen, geschwungenen Freitreppe ins Grüne, so ist vom Tal und den Parkanlagen nicht mehr viel übrig geblieben. Überall herrscht Wildwuchs und Verfall, auch der Vandalismus nimmt zu. 1999 entwickelten die Landschaftsgestalterinnen Silke Rüdiger und Anja Hesse im Rahmen einer viel beachteten Diplomarbeit Ideen zur Wiederherstellung des berühmten Parks.
Quellen: Wikipedia, Mitteldeutsche Zeitung, privat
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Dokument erstellt am 24.11.2014
Letzte Änderung am 24.11.2014