Burgruine Kohlstädt

Bei der Kohlstädter Burgruine handelt es sich um eine Turmhügelburg des frühen Mittelalters auf einer künstlichen Aufschüttung. Der Wohnturm ist annähernd quadratisch mit einer Seitenlänge von rund 12 m und 2,40 m dicken Mauern. Die Burgruine ist heute ein archäologisches Baudenkmal. Der Zugang zur Burg erfolgte über eine Tür im ersten Obergeschoss, von wo eine Wendeltreppe in die oberen Stockwerke führte. Den Wehrcharakter der Burg betonen zwei Schießscharten, die sich von innen nach außen stark verjüngen. So konnte der Verteidiger seine Feinde bekämpfen, ohne selbst ein Ziel zu bieten. Dem Wohnturm angeschlossen ist ein 12 mal 18 m großes Gebäude mit knapp 1m dicken Mauern. In einem der beiden Räume fanden sich Reste einer Herdstelle.

Durch eine archäologische Grabung im Jahr 1932 kann die Erbauung der Burg um 1100 angesetzt werden. Die gefundenen Keramikscherben, metallenen Baubeschläge und Waffenteile belegen aber auch, dass die Burg bereits im 14. Jahrhundert wieder aufgegeben wurde. Die heute unter Denkmalschutz stehende Anlage ist eines der wenigen noch sichtbaren Beispiele für den früheren Burgenbau in Mitteleuropa.

Bis 1365 gelangten das Dorf und die Burg Kohlstädt in den Besitz der Edelherren zur Lippe. Die Anlage schützte den Weg, der am Strothebach entlang über das Eggegebirge in Richtung Paderborn führte. Da in Horn und Berlebeck bereits zwei Burgen die Pässe über das Eggegebirge bewachten, wurde die kleinere Kohlstädter Anlage aufgegeben.

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Dokument erstellt am 22.01.2010
Letzte Änderung am 25.06.2014

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André Winternitz, Jahrgang 1977, ist freier Journalist und Redakteur, lebt und arbeitet in Schloß Holte-Stukenbrock. Neben der Verantwortung für das Onlinemagazin rottenplaces.de und das vierteljährlich erscheinende "rottenplaces Magazin" schreibt er für verschiedene, überregionale Medien. Winternitz macht sich stark für die Akzeptanz verlassener Bauwerke, den Denkmalschutz und die Industriekultur.