Burgruine Lippspringe

Sie ist das älteste Wahrzeichen der Badestadt und steinernes Zeugnis einer längst vergangenen Zeit: die Lippspringer Burg. Das einst stolze Gemäuer wurde vermutlich Anfang des 14. Jahrhunderts durch das Paderborner Domkapitel erbaut, die erste urkundliche Erwähnung datiert auf das Jahr 1312. Die Burg wurde von verschiedenen Pächtern bewohnt, den so genannten Burgmannen. Bedeutende Burgmannsgeschlechter waren die von Westphalen, die von Elmeringshausen sowie später die von Haxthausen.

Die Burganlage bestand ursprünglich aus der als Wasserburg angelegten Hauptburg und der mit einer Palisadenwand umgebenen Vorburg. Eine genaue Rekonstruktion der gesamten Anlage ist leider nicht mehr möglich. Lediglich Größe und Lage der Hauptburg lassen sich noch bestimmen. Sie wird in ihrer Nord-Süderweiterung durch die Mauer des Lippequellteiches festgelegt und betrug außen ca. 44 m. Die West-Ost-Ausdehnung maß ca. 30 m. Die Mauerstärke selbst kann mit ca. 4 m angenommen werden.

Die Lage der einzelnen Gebäude ist bis auf das Amtshaus, dessen Reste heute noch sichtbar sind, nicht mehr genau nachzuvollziehen. Viele kleine Fehden, besonders aber der 30-jährige und der 7-jährige Krieg setzten der Burg stark zu. Ein langsamer aber unaufhaltsamer Verfallsprozess setzte ein. Die Gebäude wurden teilweise abgerissen. 1873 erfolgte dann die endgültige Aufgabe. Seit 1946 ist die Stadt Eigentümerin der Burg. Das historische Gemäuer samt Umgebung zählt heute zu den meist fotografierten Stadtansichten.

Buntes Treiben herrscht im Sommer fast an jedem Wochenende auf dem großzügig geschnittenen Burgvorplatz, wo die örtliche Vereinswelt gerne zu ihren volkstümlichen Festen und Feiern einlädt. Der Burginnenhof gibt seit kurzem die traumhafte Kulisse für standesamtliche Hochzeiten in Bad Lippspringe ab.

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Dokument erstellt am 22.01.2010
Letzte Änderung am 25.06.2014

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André Winternitz, Jahrgang 1977, ist freier Journalist und Redakteur, lebt und arbeitet in Schloß Holte-Stukenbrock. Neben der Verantwortung für das Onlinemagazin rottenplaces.de und das vierteljährlich erscheinende "rottenplaces Magazin" schreibt er für verschiedene, überregionale Medien. Winternitz macht sich stark für die Akzeptanz verlassener Bauwerke, den Denkmalschutz und die Industriekultur.