Von 1900 bis 1997 existierte die Firma Dorn Schrauben in Herne. Die ursprünglich in Altenkirchen im Westerwald angesiedelte Firma verlegte ihren Produktionsschwerpunkt 1900 nach Herne. Es wurden in den ersten Jahren hauptsächlich Schrauben für den Bergbau und seine Zulieferindustrie produziert, später kamen als Abnehmerkreise die Eisenbahn sowie der Brücken-, Schiff-, Waggon-, Fahrzeug- und Landmaschinenbau hinzu. 1912 hatte die Firma rund 170, 1914 etwa 300, 1928 500, 1933 180, im September 1949 717 und am 1. April 1950 569 Beschäftigte.
1981 erfolgte die Umfirmierung in Knipping-Dorn GmbH. Diese produzierte bis zu ihrer Schließung am 31. Dezember 1993 Schrauben (Sonder- und Zeichnungsteile) für die Auto- und Nutzfahrzeugindustrie, den Bergbau sowie den Maschinen- und Anlagenbau. Die Firma beschäftigte zuletzt fast 200 Mitarbeiter.
Hinterlassen wurden neben den imposanten Fabrikhallen auch jede Menge Altlasten. So befand sich unter anderem in einer zentralen großen Halle der ehemaligen Schraubenfabrik an dieser Stelle während des Zweiten Weltkrieges auch ein Rüstungsbetrieb - dort wurden (laut WAZ) bereits "etliche Mengen Öl" aus dem Untergrund zu Tage befördert.
Jahrelang geschah nichts auf dem Gelände - es herrschte der "Dornröschenschlaf". Zuerst sollte eine gefällige Mischung aus Einkaufen, Wohnen und Naherholung angesiedelt werden, dann wurde 2008 für das Gelände mit seinen maroden und stark einsturzgefährdeten Produktionshallen die Baunemehmigung für einen großen Elektronikhandelskonzern erteilt. Während die ersten Abrissarbeiten starteten, zog sich der Konzern 2010 zurück (vermutlich aufgrund ungeklärter Altlastenbeseitiguns-Vereinabrungen). Jahrelange Planungen waren somit zunichte gemacht, über die Gründe kann auch heute nur spekuliert werden. Nun ist weiter offen, was mit dem Gelände zukünftig geschehen soll.
Quellen: Der Westen, WAZ
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Dokument erstellt am 10.03.2012
Letzte Änderung am 03.07.2014