Laves-Kulturpfad - Pyramide und Tempel

Seit 1988 verbindet der von der Gemeinde Holle angelegte „Laves-Kulturpfad“ die historischen Bauten und Einrichtungen des Architekten Georg Ludwig Friedrich Laves in den Parkanlagen des Schlosses. Es ist ein Rundweg, der zu Laves-Brücke, Mausoleum, Teehaus, Fischerhaus und zum Glashaus führt. Jährlich kommen etwa 20.000 Besucher nach Derneburg wegen der historischen Stätten rund um das Schloss und auf dem Lavespfad.

Derneburger Pyramide

1839, im Todesjahr des Grafen Ernst zu Münster, sollte innerhalb des englischen Landschschaftsgartens von Derneburg ein würdiges Grabmahl entworfen werden. Georg Ludwig Friedrich Laves erhielt den Auftrag dazu. Dieser entschied sich für die geometrisch-symmetrische Formensprache der ägyptischen Baukunst. Die Derneburger Pyramide ist mehr als 11 Meter hoch und ihr Böschungswinkel beträgt 61 Grad. Die mit dem Münsterschen Wappen versehene Tür umläuft ein doppelt umwundener ägyptischer Rundstab, und eine ägyptische Hohlkehle mit doppelreihigen Blattspitzen verziert den Eingang.

In der Pyramide sind der Graf zu Münster, seine Frau und ihre Töchter in Sarkophagen beigesetzt. Sein Sohn Fürst Georg Herbert zu Münster, seine älteste Tochter Marie und seine Schwester Julie liegen seitlich von der Pyramide. In den Grabstätten vor der Pyramide ruhen die folgenden Generationen, nämlich Alexander Fürst zu MÜnster, zweiter Sohn von Georg Herbert, seine Frau Muriel und ihr Sohn Alexander Graf zu Münster.

Griechischer Tempel

Als erstes Projekt des Derneburger Landschaftsgartens und im Zeichen der Griechenverehrung baute Laves 1827 einen dorischen Tempel auf dem Donnerberg. Typisch für die griechische Architektur, die sich in dem Bauwerk wiederfindet: Gliederbauten mit tragenden Säulen und lastendem Gebälk ohne die Verwendung von Wölbungen. Ursprünglich wies der Zugang zum Tempel, der an der Rückseite liegt, auf eine lange, von Eichen gesäumte Alle, die jedoch nach dem Zweiten Weltkrieg abgeholzt wurde. Außerdem stand das Bauwerk frei von Bewaldung und bildete, von weitem sichtbar, eine Blickachse mit dem Derneburger Schloss.

Vor dem Ensemble befand sich auf einem barocken Sockel ein Denkmal von 1752, das Josef mit dem Christuskind zeigte. Auch diese Statue verschwand in der Nachkriegszeit. Der Tempel, im Volksmund Teetempel genannt, diente dem Grafen als Aussichtspunkt, von dem er den Besuchern seinen Gartenanlagen und Besitzungen zeigen konnte. Im Inneren befand sich ein Kaminzimmer, in dem Münster die englische Sitte des Teetrinkens zelebrierte.

Quelle: Infotafeln

Dokumenten Information
Copyright © rottenplaces 2016
Dokument erstellt am 08.06.2016
Letzte Änderung am 08.06.2016