Der Generalshügel ist eine fühere Beobachtungstribüne in der Lieberoser Wüste (Brandenburg), kurz auch nur "Wüste" oder "Klein Sibirien" genannt, die für einen großen Auftritt hergerichtet wurde. Entstanden durch einen großen Waldbrand im Jahr 1942, war sie später Kern des sowjetischen Truppenübungsplatzes (TÜP) Lieberose. Unmittelbar nach Kriegsende übernahm die Rote Armee das Gelände, zunächst für Schießübungen der Artillerie. Durch die ständige Nutzung mit schwerem militärischen Gerät blieb das Gelände dauerhaft offen und entwickelte sich zu einer so genannten Panzerwüste. Im Oktober 1970 fand hier das sogenannte "Manöver Waffenbrüderschaft" des Warschauer Vertrages mit etwa 50.000 Soldaten statt. Für eine gute Sicht für die Befehlshaber legte die Sowjetarmee einen etwa 7 Meter hohen Hügel an und errichtete darauf ein einstöckiges Gebäude mit Aussichtsplattform.
Die Führung der Sowjetarmee nannte die Konstruktion offiziell "Warschauer Höhe", von der im ebenerdigen Gang die Manöver beobachtet, mittes Funk gesteuert, und von der oberen Tribüne die Politiker Breschnew, Ulbricht und Honecker selbigen beigewont haben. Nach der Deutschen Wiedervereinigung und dem endgültigen Abzug der Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland blieb das Gelände seit 1994 weitgehend sich selbst überlassen und ist nun Teil des Naturschutzgebiets Lieberoser Endmoräne. Weite Teile der Wüste befinden sich seit 2006 im Besitz der Stiftung Naturlandschaften Brandenburg, die sich auch dort die Entwicklung eines Wildnisgebietes zum Ziel gesetzt hat.
Mit dem Ende der DDR ging auch der TÜP Lieberose im Zuge des Einigungsvertrages 1990 in das Allgemeine Grundvermögen (Bundesvermögen) der Bundesrepublik Deutschland über. Das Treppenfragment steht seit 2014 unter Denkmalschutz und soll - an beiden Seiten des Feldherrenhügels - an die militärische Nutzung erinnern, dessen Begehung und Zutritt nur wenigen Priviligierten gestattet war. Der schon seit den 1970er Jahren oben im Originalstück des ursprünglichen Geländers eingewachsene Schwarze Holunder ist ein Sinnbild für das Einhergehen von Natur und Historie an diesem Ort. Südöstlich der Wüste entstand 2009 mit dem Solarpark Lieberose eines der größten Sonnenkraftwerke Europas.
Im Mai 2015 wurde unmittelbar an der B168 der "Sukzessionspark Lieberoser Heide" der Stiftung Naturlandschaften Brandenburg eröffnet. Die Natur- und Wildnisentwicklung wird hier auf einer Demonstrationsfläche barrierefrei (Rollstuhlrampe) erlebbar gemacht. Auf einem zwei Kilometer langen Rundweg wurden zahlreiche Infotafeln aufgestellt und der Aussichtspunkt auf dem Generalshügel wieder hergestellt.
Quelle: Infotafel, Wikipedia, privat
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Dokument erstellt am 25.12.2015
Letzte Änderung am 25.12.2015