In Halles Stadtteil Böllberg, direkt an der Saale gelegen, thront noch heute ein imposantes Bauwerk. Es handelt sich hierbei um eine gründerzeitliche Großmühle aus dem Jahr 1858, die „Hildebrandsche Mühlenwerke AG“ (auch Böllberger Mühle genannt). Produziert wurde Mehl zur Grundversorgung der Stadt. 1878 brannte die Mühle nahezu komplett aus, ein Jahr später wurde der Betrieb jedoch wieder aufgebaut. Die erhaltenen Backsteinbauten stammen überwiegend aus dieser Zeit. In den Folgejahren und vor dem Zweiten Weltkrieg führte man diverse Modernisierungen durch.
1975 legte man die Mühle still. Zwei Großbrände 1992 und 1994 verhinderten eine zeitgenössische Weiterentwicklung des Bauensembles und führten zu einem regelrechten Zerfall des Böllberger Wahrzeichens. 1998 stellte man die Mühle unter Denkmalschutz. 2011 diente die ruinöse Endzeitkulisse als Drehort für einen Film zum Zweiten Weltkrieg.
Ein ostwestfälischer Landwirt möchte in der Mühle ein Wasserkraftwerk bauen und erstmals seit 1975 wieder Strom erzeugen. Somit könnten bis zu 1.000 Haushalte mit Energie versorgt werden. Bestehende sechs 100-PS-Voith-Turbinen befinden sich noch in einem guten Zustand. Mit den Erlösen aus der Stromproduktion möchte der Landwirt den markanten Mühlenturm wieder aufbauen. Andere Gebäude auf dem Areal gehören verschiedenen Eigentümern.
Quelle: Mitteldeutsche Zeitung, privat
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Dokument erstellt am 15.08.2013
Letzte Änderung am 03.07.2014