Das Hotel "Zehnpfund" wurde von der Magdeburg-Halberstädter Eisenbahngesellschaft in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof erbaut und 1863 eröffnet. Über viele Jahre galt das Ensemble als vornehmstes Haus im Harz und größtes Sommerhotel Deutschlands. Das Hotel verfügte über mehr als 100 Zimmer und Suiten. Theodor Fontane gastierte hier zwischen 1868 und 1882 gleich mehrfach. Fontane machte das "Zehnpfund" noch berühmter, denn er verlegte nicht nur einen wesentlichen Teil seines Romans Cécile in das Hotel, er entdeckte hier auch das Vorbild für seine Effi Briest.
Als die Belastungen durch die nahegelegene Eisenhütte um 1900 immer mehr zunahm, verlor der Erholungsort immer mehr an Bedeutung. Während des Ersten Weltkriegs wurde das "Zehnpfund" zum Lazarett umfunktioniert. Später nutzte man das Gebäude als Waisen- und Krankenhaus. Zu DDR-Zeiten "gastierte" hier die Stadtverwaltung mit angeschlossener Bibliothek.
Der markante Bau sollte ursprünglich für viele Millionen Euro zu einem Hotel ausgebaut werden. Doch keine Bank zeigte sich bereit, dieses Projekt zu finanzieren. Im September 2015 wurde auf einer Stadtratssitzung bekannt, dass entsprechend eines Stadtratsbeschlusses ein notarieller Erbbaurechtsvertrag geschlossen wurde und das ein Investor aus Quedlinburg hier 60 Ein- bis Dreiraumwohnungen mit einer Größe von 40 und 85 Quadratmetern entstehen lassen will. Der Name "Zehnpfund" soll in die Bezeichnung der Wohnanlage mit einfließen.
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Dokument erstellt am 11.03.2015
Letzte Änderung am 24.10.2015