Die Weserhaltung des Mittellandkanals (MLK) von der Abzweigung aus dem Dortmund-Ems-Kanal bis zur Schleuse Anderten bei Hannover wird vorwiegend über das Hauptpumpwerk Minden mit Wasser aus der Weser gespeist. Das 1914 in Betrieb genommene und denkmalgeschützte Hauptpumpwerk liegt auf der Südseite des MLK am westlichen Ende der Kanalbrücken. Zur Aufnahme der Pumpen, der umfangreichen Schalt- und Sicherungsanlagen, der Transformatoren sowie der Aufenthaltsräume des Personals wurde der Bau eines mehrstöckigen Gebäudes notwendig. Das Gebäude wurde einschließlich der eingeschossigen Pumpenhalle in Stahlbeton hergestellt.
Zuerst wurde das Hauptpumpwerk mit sieben Spiralgehäusepumpen mit unterschiedlichen Förderleistungen (4 x 3 m³/s, 1 x 2 m³/s, 2 x 1 m³/s) ausgestattet. Weil in den ersten Betriebsjahren festgestellt wurde, dass aufgrund der enormen Niederschlagsmengen und Hochwassereinleitungen im MLK überschüssiges Kanalwasser vorhanden war, baute man 1922 eine der großen Pumpen aus und ersetzte diese durch eine Wasserturbine mit einer Leistung von 300 bis 400 kW. Dadurch reduzierte sich die Gesamtförderleistung des Hauptpumpwerks auf 13 m³/s. Über die Turbine wird ein Teil des Überschusswassers unter Erzeugung von elektrischer Energie zur Weser abgelassen.
Im jahr produziert die Turbine etwa 500.000 kWh Strom. Die Hälfte davon wird zur Versorgung alter Bauwerke des Wasserstraßenkreuzes selbst genutzt; die andere Hälfte wird in das öffentliche Netz eingespeist. Nach einer Betriebszeit von 80 Jahren hatten die Pumpen und die technische Einrichtung Anfang der 90er Jahre ihre Nutzungsdauer erreicht. 1995 bis 1999 modernisierte man im Rahmen einer Grundinstandsetzung sämtliche Pumpen, Turbinen und elektrotechnische Einrichtungen modernisiert. Dafür beliefen sich die Bauausgaben auf rund 12 Mio. DM.
Seit der Inbetriebnahme des Hauptpumpwerks wurden etwa 3,9 Mrd. m³ Weserwasser in den MLK gepumpt. Alleine in den letzten zehn Jahren (Stand Infotafel) betrug die Pumpwassermenge durchschnittlich 57,7 m³ pro Jahr. Durch die Grundinstandsetzung mit der Wiederherstellung der ursprünglichen Pumpkapazität von 16 m³/s kann der Wasserbedarf des ausgebauten MLK bei der prognostizierten Verkehrszunahme in den nächsten Jahrzehnten auch in Zeiträumen des Spitzenbedarfs gesichert werden.
Quelle: Infotafel
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Dokument erstellt am 15.08.2017
Letzte Änderung am 15.08.2017