Das Versorgungskontor Industrietextilien Leipzig-Objekt II in Weißenfels thront noch heute stolz an seinem Platz. Schon von weitem sind die markanten Giebel sichtbar. Zudem prägt der Bau maßgeblich das Erscheinungsbild der Stadt für den Bahnreisenden. Hier wo früher das Leben tobte, dominiert heute der Verfall. Historische Unterlagen belegen, dass der Industriebau zu aktiven Zeiten einer Vielzahl von Unternehmen als Domizil diente. Willi Otto Senior kaufte die Immobilie Anfang 1900 und betrieb dort eines der größten Getreidegeschäfte der Umgebung. 1908 befanden sich auch eine Papiergroßhandlung sowie eine Geschäftsbücher- und Schreibheftfabrik und ein Backofenproduzent im Gebäude.
Ein Schuhproduzent lagerte hier zudem Material ein. 1950 miete das Versorgungskontor das Gebäude vom EIgentümer an. Die alten Inschriften am Giebel wurden entfernt und durch die noch heute sichtbaren ersetzt. 1961 übernahm Willy Otto Junior den Betrieb, die Lagerung von Textilien wurde fortgeführt. Beliefert wurde die gesamte Hausschuhindustrie, das Gesundheitswesen mit Bekleidung und alle fünf Ostseewerften mit Filz.
1982 brannte der Speicher - ausgelöst durch eine Silvesterrakete - bis auf die Grundmauern nieder. Ursprünglich war angedacht, selbigen wieder aufzubauen, doch weil das Versorgungskontor auf mehr Lagerraum bestand, kam es zum Abbruch. 1985 ging die Immobilie in eine Erbengemeinschaft über, 1990 erfolgte die Liquidation des Betriebes. Die Erbengemeinschaft verkaufte das Objekt 2008 über eine Immobilien-Auktion.
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Dokument erstellt am 19.04.2016
Letzte Änderung am 19.04.2016