Gustav Brachhausen und Paul Riessner eröffneten 1899 in Leipzig unweit ihres früheren Arbeitgebers unter dem Namen "Brachhausen & Riesner mechanische Musikwerke" ein Unternehmen zur Herstellung von mechanischen Musikapparaten. Bereits 1895 entstanden dort als Nachfolger die Polyphon-Musikwerke. Produziert wurden unter anderem Musikautomaten, Spieldosen, Orchestrions und Schallplatten. Die Produkte erlangten schnell weltweite Aufmerksamkeit. Die Geschäftsfelder wurden ausgaut und ab 1904 mischte man auch im automobilen Sektor mit. Erstes lizensiertes Produkt war das Polymobil "Gazelle", gebaut nach dem Curved Dash Oldsmobile Runabout von Oldsmobile. Weitere Modelle folgten.
Die neuen Modelle E12 wurden fortan unter dem Namen Dux, aber weiterhin unter der Angabe "Polyphon Musikwerke, Abteilung Automobilbau" produziert. 1916 gründeten sich die Dux-Automobil-Werke-AG als selbständiges Werk kam, unmittelbar neben den Polyphon-Musikwerken. Einziger übrig gebliebener Zeuge ist der Verwaltungsbau (Stand: 2017).
Nach dem Ersten Weltkrieg schloss man sich 1918/1919 mit Presto, Magirus und Vomag zum Deutschen Automobil-Konzern (DAK) zusammen. Dux und Presto produzierten innerhalb des Konzerns die Pkw-Modelle, wobei Dux die gehobenere Käuferschicht ansprechen sollte. Die produzierten Typen R und S gehörten in die Luxusklasse, waren aber trotz guter Qualität nur sehr schwer zu verkaufen. Gründe dafür waren, neben dem hohen Preis, auch die veraltete Technik und Dux versäumte es außerdem, kleinere Modelle für eine breitere Käuferschicht anzubieten. Die Marke Dux scheiterte so an einer falschen Modellpolitik.
1926 kauften die Chemitzer Presto-Werke die Marke Dux und diese verschwand vom Markt. Die Neue Automobil Gesellschaft (N.A.G. - ab 1915 Nationale Automobil-Gesellschaft) übernahm 1928 Presto und damit auch die ehemaligen Dux-Werke. Ab sofort wurden Lastkraftwagen und Omnibusse produziert. 1930 gründete die N.A.G mit Büssing ein Gemeinschaftsunternehmen mit dem Namen Büssing-NAG Vereinigte Nutzkraftwagenwerke AG. Presto ging 1934 in der Auto Union auf, während die ehemaligen Dux-Werke bei der N.A.G. bzw. Büssing blieben. Die gebauten Lkw wurden nicht mehr unter dem Namen N.A.G., sondern als Büssing-NAG-Lkw verkauft.
1945 übernahm die russische Armee das Areal, demontierte das Inventar und verbrachte es in die Heimat. In den Leipziger Hallen entstand ein Reparaturwerk für sowjetische Armee-Lkws. 1991 wurden die Gebäude geräumt und standen seitdem leer. Die meiste Substanz auf dem Areal wurde über die Jahre abgerissen.
Quellen: Wikipedia, Universität Leipzig, Motorbuch-Verlag
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Dokument erstellt am 13.06.2017
Letzte Änderung am 13.06.2017