In Wüsteneutzsch sollte neben dem Bau des Saale-Elster-Kanals (Baustart 1933) ab 1937 Deutschlands größte Schleusentreppe (in Bezug auf Kammergröße und Fallhöhe) entstehen . Zwei baugliche Schachtschleusen sollten den Höhenunterschied von rund 22 Metern zwischen dem Saale-Elster-Kanalund der Saale überwinden. Die Schleusen waren als Sparschleuse projektiert; die Schleusenkammern hatten eine Länge von 85 Metern, eine Breite von 12 Metern und eine Drempeltiefe von 3 Metern. Somit entsprachen sie in ihren Abmessungen den Anforderungen zur Schleusung von 1000-t-Kanal-Schiffen. Die sich mit Beginn des Zweiten Weltkriegs im September 1939 immer weiter verzögernden Arbeiten wurden schließlich 1942 ganz eingestellt, sollten aber nach dem „Endsieg“ mit größter Intensität fortgesetzt werden. Vom Gesamtbauvolumen waren bis zu diesem Zeitpunkt etwa 75 Prozent ausgeführt.
Von den geplanten 19 Kilometern wurden 11 Kilometer fertiggestellt und 1939 mit Wasser gefüllt, weitere 5,5 km bereits teilweise ausgeschachtet. Der Kanal, der bei Kreypau in die Saale münden sollte, endet in der Nähe von Günthersdorf (Sachsen-Anhalt). Zu DDR-Zeiten war eine Fertigstellung der Schleusentreppe nicht möglich - auch die Bundesrepublik betrachtete dieses Projekt nach der Wende als nicht wichtig. Für die Güterschifffahrt, für die Kanal und Schleusen einmal vorgesehen waren, spielt der Saale-Elster-Kanal heute keine Rolle mehr. Politiker, Vereine und Bürger fordern seit langer Zeit, die Gewässer rund um Leipzig (z.B. ehemalige, geflutete Tagebaue, Lindenauer Hafen etc.) über den Saale-Elster-Kanal an das deutsche Wassertraßennetz anzubinden.
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Dokument erstellt am 08.06.2016
Letzte Änderung am 08.06.2016