Nikolaikirche

Die 1891 im neugotischen Stil erbaute und drittgrößte Kirche der Stadt St. Nikolai ist am Ende. Substanz und Beschaffenheit haben über die letzten Jahre extrem gelitten und somit ist die älteste Pfarrkirche kurz vor dem Kollaps. Ihre Ursprünge reichen bis in das 11. Jahrundert zurück. Ob eine im Jahr 1079 zerstörte Jakobikirche ein Vorgängerbau am selben Ort war ist weder klar noch durch Quellen belegt. Aus alten Schriften geht hervor, dass in den Jahren 1147 und 1230 bereits eine Nikolaikapelle genannt wird, 1255 ein dazugehöriger Friedhof. 1385 kam es zu einem folgenschweren Brand, die umfangreiche Aufbauarbeiten zur Folge hatten. 1576 komplettierte man den Aufbau mit der Installation neuer Glocken, nachdem die vorherigen unter Bischof Nikolaus von Amsdorf zu Geschützen eingeschmolzen worden waren. 1579 gründete man ein evangelisches Diakonat an St. Nikolai, über das weiterhin das evangelische Stiftskapitel des Patronats ausübt werden konnte.

In den Jahren 1618 bis 1631 folgten weitere Modernisierungsmaßnahmen. Man erneuterte Taufstein, Altar, Orgel, Kanzel, Turmuhr und Empore nach den damals gültigen Vorgaben und Verfahren. Herzog Moritz wies 1665 den Stiftsherren der Domkirche nach deren Umbau zur Schloßkirche die Nikolai als Sitz an und diese brachten Ausstattungsgegenstände des Doms wie Kelche, Glocken, Bücher und andere Gegenstände mit. 1792 kam es erneut zu Sanierungsarbeiten, noch im selben Jahr diente das Gotteshaus als Lazarett und verfiel in den folgenden Jahren. Der mittelalterliche Bau wurde nach dem letzten Gottesdienst 1821 abgerissen, der umgebende Kirchhof eingeebnet und gepflastert, die Grabdenkmäler beim Abbruch beseitigt und als Baumaterial verwendet, die Ausstattungsgegenstände versteigert. Bis in das jahr 1891 herrschte der Leerstand und Verfall, dann wurde ein Neubau errichtet und geweiht. Dieser Neubau wurde Anfang der 70er Jahre des 20. Jahrhunderts wegen Baufälligkeit geräumt.

Quelle: Akademie Verlag, Wikipedia

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Dokument erstellt am 16.05.2014
Letzte Änderung am 16.05.2014

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André Winternitz, Jahrgang 1977, ist freier Journalist und Redakteur, lebt und arbeitet in Schloß Holte-Stukenbrock. Neben der Verantwortung für das Onlinemagazin rottenplaces.de und das vierteljährlich erscheinende "rottenplaces Magazin" schreibt er für verschiedene, überregionale Medien. Winternitz macht sich stark für die Akzeptanz verlassener Bauwerke, den Denkmalschutz und die Industriekultur.