Das ehemalige Pumpwerk / Klärwerk in Krefeld-Uerdingen wurde in den Jahren 1908 bis 1910 vom Architekten Jörg Bruggaier erbaut und besteht aus der kathedralartigen Haupthalle, der Maschinenhalle und dem Bremsberghaus. Zudem findet sich auf dem Gelände das ehemalige Wärterhaus. In Betrieb war das Klärwerk bis 1973, dann stand es rund 10 Jahre leer. 1982 investierte man 2,4 Millionen Mark in die Sanierung des heute denkmalgeschützten Gebäudes. Das Ensemble fand eine neue Nutzung: Künstler und Kunsthandwerker - darunter Glasbläser und Keramiker - nutzten die räumlichen Gegebenheiten für ihre Zwecke. Seit 1998 stand das Gebäude wieder leer, seitdem suchte die Stadt nach einem Käufer. Die langen Jahre des Leerstands hatten an der Substanz genagt, Vandalen trugen ihren Beitrag dazu bei.
2012 versammelte Matthias Melcher, Besitzer des Dujardin-Komplexes 20 Vertreter der heimischen Vereine zu einem runden Tisch. Gleichzeitig präsentierte er die Idee, einen gemeinnützigen Bürgerverein zu gründen. Vorstellbar war für den ehrgeizigen Unternehmer, aus dem ehemaligen Klärwerk einen Veranstaltungsort zu formen. Alle anfallenden Arbeiten und Sanierungskosten durch Eigenleistung durchzuführen und zu stemmen. Eine tadellose Idee, die bei vielen Vereinsvertretern jedoch alles andere als realisierbar betitelt wurde.
2018 kaufte ein Essener Eventveranstalter das Pumpwerk nach vier Jahren Verhandlungen mit der Stadt Krefeld. Seitdem sichert, forscht, dokumentiert und konserviert der Eigner, setzt nach eigenen Angaben Schritt für Schritt immer mehr Teile der Anlage instand. Zur Untertstützung wurde der „Verein zum Erhalt der historischen Kläranlage in Krefeld Uerdingen e.V.“ gegründet. Zukünftig soll die gesamte Anlage einer möglichst großen Öffentlichkeit zugänglich gemacht und der nachhaltige Erhalt der Gebäude ermöglicht werden.
Quellen: Stadt Krefeld, Westdeutsche Zeitung, privat
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Dokument erstellt am 30.10.2015
Letzte Änderung am 30.10.2015