Das Werk entstand als Königliche Eisenbahnhauptwerkstatt Salbke ab 1892 in der Gemarkung des damals noch selbständigen Dorfes Salbke. Es sollte der Entlastung der bereits 1887 weiter nördlich in Buckau gegründeten Hauptwerkstatt dienen. Die preußische Eisenbahnverwaltung hatte dafür östlich der Eisenbahnstrecke Magdeburg-Leipzig und westlich der damaligen Dorfstraße 33 Hektar bis dahin als Ackerland genutzte Flächen erworben. Der Beginn des Baus erfolgte 1893. Das Werk war großzügig und modern angelegt und nahm am 1. Oktober 1895 seinen Betrieb auf. Die Einweihungsfeier erfolgte am 1. Februar 1896 im Turmpark. Zunächst waren 100 Arbeiter und Beamte beschäftigt, die von den Hauptwerkstätten Magdeburg-Buckau, Stendal, Wittenberge und Potsdam nach Salbke versetzt worden waren. Die Planungen waren durch Behrendt von der Eisenbahnverwaltung und Gerhard Schürmann erfolgt. 1898/1899 wurde das Werk aufgrund der ständig steigenden Zahl der zu wartenden Fahrzeuge ein erstes Mal erweitert. Das Werk beschäftigte 400 Mitarbeiter. Der für das Werk benötigte elektrische Strom wurde zunächst in der Kesselanlage selbst erzeugt, wobei man auf 220 Volt Gleichstrom zurückgriff. Es wurde eine so starke Batterie gespeist, dass in den ersten Jahren Vor- und Nachmittags die Stromerzeugung eingestellt wurde. Über die Anlage erfolgte auch die Beleuchtung der Bahnhöfe Magdeburg Südost und Magdeburg Buckau. Die Eigenerzeugung wurde nach Anschluss an das städtische Stromnetz dann jedoch eingestellt.
Die Freiwillige Feuerwehr des Werks wurde am 15. März 1904 gegründet. Die Feuerwache der nur in geringem Umfang ausgerüsteten Feuerwehr befand sich in einem Schuppen im Bereich der späteren Sanitätsstelle. Eine zunächst vorhandene, für die Bedienung durch acht Personen vorgesehene Handkolbenpumpe, wurde 1920 durch eine Motorspritze ersetzt. Auch ein Fahrzeug wurde angeschafft. 1910 wurde im südlichen Teil des Werksgeländes eine Weichenwerkstatt errichtet. Die Inneneinrichtung stammte aus der Buckauer Hauptwerkstatt, auch 40 Mitarbeiter wurden von dort nach Salbke versetzt. 1912 arbeiteten hier bereits 800 Menschen. Am südlichen Ende des Werksgeländes entstanden mehrere Villen. 1913 und 1932 bis 1935 erfolgten Erweiterungen.
Im Zusammenhang mit dem Werk entstand östlich des Geländes der Salbker Wasserturm sowie die Siedlung Freundschaftsweg. Die in der Nähe des Haupteingangs befindliche ehemalige Gaststätte Turmpark diente zeitweise als Kantine. Auch die weiter westlich gelegene Siedlung Lüttgen-Salbke war zunächst als Eisenbahnerwohnsiedlung konzipiert. Als weiteres zum Werk gehörendes technisches Denkmal galt ein in der Zeit um 1900 errichtetes, in einem in Ziegelfachwerkbauweise gebautem Gebäude untergebrachtes handbetriebenes Gestängestellwerk. Vor dem Ersten Weltkrieg hatte das Werk bereits mehr als 1000 Mitarbeiter. Es wurden neben Güterwagen und Spezialgüterwagen auch Personenwagen gewartet. Ab 1904 wurden auch Lehrlinge ausgebildet. Von zunächst 6 Lehrlingen stieg die Anzahl bis 1918 auf 30 Lehrlinge an. Kriegsbedingt wurden während des Ersten Weltkriegs auch rüstungsbezogene Aufgaben übernommen. So wurden Wagen für Militärtransporte eingerichtet. Es wurde eine Plannäherei aufgebaut sowie die Fertigung von Lichtpatronen aufgenommen. Zur Unterstützung der Buckauer Werkstatt wurden während des Krieges auch Lokomotivtender bearbeitet. Viele Arbeiten wurden von Frauen übernommen, die an die Stelle von zum Kriegsdienst eingezogenen Männern traten.
1924 wurde die Einrichtung der Weichenwerkstatt mit dem Oberbaulager an das RAW Brandenburg-West abgegeben. Inhaltlich richtete sich das Werk verstärkt auf die Reparatur von Güterwagen und hier vor allem zweiachsige, gedeckte Wagen aus. Während zunächst vor allem bei Bedarf Reparaturen erfolgt waren, trat im Laufe der Zeit die regelmäßige Wartung in den Vordergrund. Die Zahl der Lehrlinge war auf 70 angestiegen, die von einem Meister und sechs Ausbildern im Obergeschoss des auch später noch als Lehrwerkstatt genutzten Gebäudes ausgebildet worden. Die Ausbildung erfolgte zahlenmäßig über den eigenen Bedarf des Werkes hinaus.
In der Zeit des Nationalsozialismus wurden auch im Ausbesserungswerk Salbke Betriebsappelle eingeführt. Ab 1935 wurde mit dem Bau einer Zentralschmiede und einer Zentraldreherei begonnen, die 1938 fertiggestellt wurden. Hier entstanden auch für die Instandsetzung von Wagen benötigten Ersatzteile. Nach Beginn des Zweiten Weltkriegs wurden wiederum viele Frauen an Stelle der zum Kriegsdienst eingezogenen Männer eingesetzt. Die Arbeitszeit betrug 10 Stunden täglich. Es kam dann auch zum Einsatz von Zwangsarbeitern und Kriegsgefangenen. So war ein Arbeitslager an der heutigen Adresse Alt Salbke 117 eingerichtet. In diesem zwischen Eisenbahn-Privatweg, dem heutigen Freundschaftsweg und Unterhorstweg gelegenen Lager waren Italiener und Franzosen untergebracht. Weitere Unterkünfte für deutsche Pflichtarbeiter und ausländische Arbeiter bestanden in der Lothringer Straße 1-7, der heutigen Ferdinand-Schrey-Straße.
Zum Betrieb der Schweißtechnik wurde 1942 eine Hochdruck-Azytelen-Anlage gebaut, die stündlich 40 m³ Azetylengas erzeugen konnte. Das Gas wurde mittels einer Werkringleitung und einem Druck von 0,9 bar im Betrieb verteilt. 1952 entstand eine weitere Anlage mit gleicher Leistung. Ab 1937 plante die Deutsche Reichsbahn eine von drei neuen Zentralschmieden bis 1942 im Salbker Werk einzurichten. Es entstand daher eine 117,5 mal 24 m große Schmiedehalle. Daneben wurde in einer seitlich offenen niedrigen Halle die Zentraldreherei untergebracht. Südlich der Schmiedehalle entstanden Neubauten für den Gesenkbau und die Werkstoffablängewerkstatt. Dahinter befand sich das Eisenlager der Zentralschmiede. Die Federschmiede befand sich an den Gleisen 23/25 der Wagenrichthalle.
Zunächst wurden in der Zentralschmiede vor allem Ersatzteile für Dampflokomotiven gefertigt. Die Lehrlingsausbildung wurde noch weiter ausgebaut und umfasste dann 100 Ausbildungsplätze. Dafür wurden auch die anderen Bereiche des bis dahin als Eisenlager genutzten Gebäudes zur Ausbildungsstätte umgebaut. Neben Lehrwerkstätten für Metall- und Holzbearbeitung wurde auch ein Waschraum eingerichtet. Ausbildungsberufe waren Schlosser, Tischler bzw. Stellmacher. Die theoretische Ausbildung erfolgte in einer Werkschule, die sich in einem Gebäude am Salbker Wasserturm befand. 1937 bauten die Lehrlinge im Rahmen ihrer Ausbildung das Segelflugzeug Zögling. Im Jahr 1944 umfasste das Schienennetz des Werks insgesamt 55 Gleise mit einer Gesamtlänge von 35 Kilometern.
Während des Zweiten Weltkriegs erfolgte ein großer Luftangriff auf das Werk am Abend des 21. Januar 1944 und verursachte erhebliche Schäden am Werk und auch in der umgebenden Wohnbebauung. Das Betriebsgelände wurde bis zu 80 % zerstört. Das Stofflager und die Badeanstalt östlich des Werks wurden völlig zerstört. Wagenrichthalle, Tischlerei, Sattlerei, Kesselhaus, Zentralschmiede, Lehrwerkstatt und das Verwaltungsgebäude waren beschädigt. Am Weichenbau entstanden nur kleinere Schäden. Die Wagenrichthalle war durch mehrere Sprengbomben schwer getroffen. Die Nordwand war zerstört und der mit Klötzen aus Hartholz gepflasterten und mit Teer vergossene Fußboden war großflächig in Brand geraten, das Dach eingestürzt. Die Zerstörung des Hauptstofflagers war durch eine Kettenbombe erfolgt, die zugleich auch eine unter der Straße Alt Salbke verlaufende Druckwasserleitung zerstörte. Die damit einhergehende Unterbrechung der Wasserversorgung, führte auch zum Ausfall der Hydranten, wodurch die Feuerwehren den entstandenen Großbrand nicht löschen konnten. Besonders dramatisch war die Situation im Kesselhaus. Die Kessel I und II waren in Betrieb, als das Kesselspeisewasser ausfiel. Um eine Explosion oder das Ausglühen der Kessel zu verhindern, entfernte vor allem der Kesselwärter Paul Kelle während des Bombenangriffs unter Einsatz seines Lebens die Glut und nachrutschende Kohlen von den vier Feuerstellen. Die Kohlenhochbunker des Werks waren darüber hinaus von Brandbomben getroffen worden und brannten. Die jeweils 80 t Kohle fassenden Bunker wurde am nächsten Tag von Arbeitern entleert, um einen weitergehenden Bunkerbrand oder eine Kohlenstaubexplosion zu verhindern. Durch die Bombeneinschläge waren die Rohrnetze für Azetylengas, Industriegas, Pressluft, Dampf und Wasser zu 90 % beschädigt.
Noch während des Krieges erfolgte ein teilweiser Wiederaufbau. Im Laufe des Jahres 1944 wurde die Nordwand der Wagenrichthalle vom Bauunuternehmen Jacob Petrie mit 90 Arbeitskräften wieder aufgebaut. In Teilen der Halle wurde nach Aufräumarbeiten die Arbeit wieder aufgenommen. Anfang 1945 waren von den 45 Gleisen die Gleise 4 bis 11 auch wieder befahrbar. Die Lücken der Bedachung wurden notdürftig mit Wellblech bedeckt. Im Januar 1945 erreichte ein Zug mit Einrichtungsgegenständen beim Heranrücken der Ostfront evakuierter Werke und Dienststellen das RAW Salbke. Die Flüchtlinge wurden in Magdeburg angesiedelt. Die ständigen Luftangriffe auf Orte und Einrichtungen in der Region führten zu einem fast täglichen Einsatz der Betriebsfeuerwehr gegen Ende des Zweiten Weltkriegs. Die Werkfeuerwehr wurde sogar zu Einsätzen im Gebiet Hannover/Braunschweig gerufen.
Am 14. April 1945 sprengten Kommandos der Wehrmacht zwischen Buckau und Fermersleben stehende Munitionszüge. Auch Seeminen wurden dabei gesprengt. Über mehrere Stunden erschütterten die Detonationen die Umgebung. Durch die Explosionen kam es auch im Reichsbahnausbesserungswerk zu einer erneuten Zerstörung. Die Nordwand und das Hallendach der Wagenrichthalle wurde wiederum beschädigt. Andere Angaben datieren die Explosionen auf den 17. oder 18. April 1945. In der Zeit ab dem 12. April besetzten US-amerikanische Truppen Salbke. Es wurde zunächst jede Tätigkeit im Reichsbahnausbesserungswerk untersagt. Am 18. April wurde der Beginn der Aufräumarbeiten genehmigt. Am 23. April 1945 bildeten alte Gewerkschaftsmitglieder einen Aktionsausschuss. Die Wiederaufnahme der Arbeit erfolgte am 10. Mai 1945, nach einigen Wochen wurde neben der Beseitigung der Trümmer auch bereits wieder die Instandsetzung von Güterwaggons betrieben. Im Zuge der Trümmerbeseitigung wurden drei Millionen freiwillige Aufbaustunden geleistet. Vor allem in der Anfangszeit gab es jedoch Probleme, da viele Mitarbeiter zeitweise in der Landwirtschaft arbeiteten oder auf andere Weise bemüht waren Lebensmittel zu beschaffen.
Das Reichsbahnausbesserungswerk unterhielt dann regelmäßige Kontakte zu Unternehmen in der Landwirtschaft. So wurde die Maschinen-Ausleih-Station der Gemeinde Langenweddingen gegen die Lieferung von Naturalien, vor allem Kartoffeln, technisch unterstützt. Zur Verbesserung der Lebensmittelversorgung der Werksküche wurde im RAW auch Schweine gehalten. Eine weitere Problematik ergab sich daraus, dass die auswärts wohnenden Mitarbeiter durch den nur ungenügend funktionierenden öffentlichen Personenverkehr häufig unpünktlich zur Arbeit kamen. Im Reichsbahnausbesserungswerk wurde aus einer Rangierlok und vier Güterwagen ein eigener Zug zusammengestellt. Später wurden vier beschädigte Personenwagons beschafft und instandgesetzt. Der Werkzug wurde planmäßig eingesetzt und fuhr von Eggersdorf über den Bahnhof Magdeburg Südost zum Reichsbahnausbesserungswerk. Der auch zum Transport von Gütern und Brennholz genutzte Zug wurde 1953 wieder eingestellt, nachdem die Funktionsfähigkeit des Nahverkehrs auch durch Buslinien ausreichend war.
Zunächst wurde die Wagenrichthalle wiederhergestellt, deren Dachkonstruktion eingestürzt war. Im Bereich der zerstörten Badeanstalt entstand die Betriebsschlosserei, die ab Oktober 1948 dort arbeitete und 1951 fertiggestellt war. Bis 1951 waren neben der Wagenrichthalle auch die Nebenwerkstätten und die Zentralschmiede wieder aufgebaut. Insgesamt wurden 364 beschädigte Maschinen wieder instandgesetzt. Bereits 1947 war die Lehrwerkstatt provisorisch wiederhergestellt. Der Wiederaufbau von Stofflager und Verwaltungsgebäude begann ab 1947. Die Kosten dies Wiederaufbaus wurden mit 3,385 Millionen DM beziffert. Insgesamt blieb die ursprüngliche Struktur des Werks und auch die Gebäudesubstanz erhalten. Parallel dazu wurden auch in der Siedlung Freundschaftsweg die Kriegsschäden beseitigt. Um ausgebombten Mitarbeitern Wohnungen zur Verfügung zu stellen, engagierte sich das Werk im Wohnungsbau und fertigte auch Möbel an. Auch eine Schumacher- und Schneiderwerkstatt wurden unter sozialen Gesichtspunkten betrieben. 1945 verfügte man über 190 werkseigene Wohnungen. In der südlich des Werks gelegenen Ferdinand-Schrey-Straße wurden zwischen 1950 und 1953 Wohnheime errichtet, die später zu Wohnungen umgebaut wurden. Im Lüttgen-Salbker-Weg wurde 1950 ein Wohnhaus und in Alt Salbke 1953 ein Zwölf-Familien-Haus des Werks gebaut. Als erster Betriebsratsvorsitzender nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Albert Bethge gewählt. In den 1960er Jahren betrieb das Werk in der Raiffeisenstraße eine eigene Fernsehreparaturwerkstatt.
Zwischen 1946 und 1953 war in der Weichenbauanstalt eine Werkstatt zur Aufarbeitung von Werkzeugmaschinen eingerichtet, die auch Maschinen anderer Werke reparierte. Darunter auch Maschinen aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten, wie der RAW Schneidemühl. Problematisch für die Durchführung der Wagenreparaturen war das Fehlen typischer Normteile wie Sechskantschrauben, Nieten, Pufferschrauben und Flachklammerschrauben. Mit Hilfe einer aus Kirchmöser beschafften Schmiedewalze wurden daher aus alten Radreifen und Achswellen in einem aufwendigen Verfahren die verschiedenen benötigten Teile selbst gebaut. Diese eigene Fertigung konnte dann ab 1956/57 aufgegeben werden.
Die Lage der Werkfeuerwehr nach Kriegsende war ebenfalls schwierig. Das Fahrzeug der Feuerwehr war von ehemaligen Fremdarbeitern entwendet und für die Rückkehr in ihre Heimat genutzt worden. Der Verbleib des Autos ist unbekannt. Trotzdem erfolgte bereits unmittelbar nach Kriegsende der Wiederaufbau der Feuerwehr. Aus den Reihen der Lehrlinge bildete sich eine Jugendlöschgruppe, die über eine Tragkraftspritze und einen Handzuganhänger verfügte. 1949 fand dann ein Neuaufbau der Feuerwehr statt. Im Jahr 1951 wurde ein zu einem Löschfahrzeug umgebauter ehemaliger Mercedes-Gefängniswagen angeschafft. Weitere Neuanschaffungen erfolgten 1958, 1964, 1972 und 1976. Größere Brände auf dem Werksgelände ereigneten sich im Dachbereich über Gleis 28 der Wagenrichthalle und in der Sauerstoffanlage. Darüber hinaus gab es häufiger Einsätze in bei Schweißarbeiten in Brand geratenen Güterwaggons. Die Einsätze beschränkten sich jedoch wiederum nicht nur auf den unmittelbaren Werksbereich, sondern auch auf Brände an anderen Standorten der Deutschen Reichsbahn. So fanden Einsätze in Langenweddingen, Demker, Zielitz, Schönebeck (Elbe) und Oebisfelde statt. Größere Einsätze in Magdeburg betrafen Brände im Tanklager von Minol und im Imprägnierwerk Rothensee.
Nach der politischen Wende des Jahres 1989 wurde der Betrieb und die Belegschaftszahl immer weiter reduziert. Bereits zum 1. Februar 1990 war die Gruppe G 1 aufgelöst worden, die bis dahin für die DDR-Landesverteidigung gearbeitet hatte. Die politischen Veränderungen führten auch dazu, dass die Werkleitung 1990 die Herausgabe der Betriebszeitung übernahm, die bis dahin als Zeitung der SED herausgegeben worden war. 1992 folgte die Einstellung des Blatts. 1990 wurde auch endgültig die 40-Stunden-Woche eingeführt. Die in der Vergangenheit bereits eingestellte Lehrlingsausbildung für Tischler wurde 1990 für einige Zeit wieder aufgenommen, zunächst mit vier, später mit zehn Lehrlingen. Auch die Ausbildungsberufe Industrie- und Holzmechaniker wurden neu eingeführt und die Ausbildungsstätte erneuert. Im Lehrjahr 1990 waren 144 Lehrlinge im RAW beschäftigt. Im September 1990 fanden die ersten freien Personalratswahlen statt, im April 1991 wurde die 40-Stunden-Woche eingeführt. Auch weiterhin wurden noch Modernisierungsmaßnahmen durchgeführt. So wurde am 18. Oktober 1990 Richtfest für ein neues Funktionsgebäude gefeiert. Die Werkfeuerwehr spezialisierte sich auf Unfälle mit Gefahrgut und erhielt im Januar 1994 noch ein Rüstwagen-Gefahrgut. Anfang 1992 arbeiteten noch 1262 Menschen im Werk, 1993 800 und 1994 630. 1994 erfolgte die Eingliederung des RAW in die Deutsche Bahn AG und die Zuordnung zum Regionalbereich Magdeburg des Geschäftsbereichs Werke. Es waren dann letztlich nur noch 150 Mitarbeiter beschäftigt. Auch die Lehrlingszahlen gingen entsprechend zurück. Ende 1998 erfolgte die Schließung des Werks. Es ist seit dem ungenutzt und verfällt.
Das ehemalige Raw sorgte in den vergangenen Jahren immer wieder für Schlagzeilen. Mehrere Brände wurden nachweislich gelegt, das Verwaltungsgericht kippte die Abbruchpläne von 2012 der denkmalgeschützten Gebäude. Immer wieder verunfallten Personen, die sich unbefugt auf dem unzureichend gesicherten Areal bewegten. Eine Onlinepetition für den Erhalt des Raws gewann zahlreiche Unterstützer. 2014 kippte eine Beteiligungsgesellschaft die Pläne für einen Solarpark auf dem Gelände und begründete den Schritt mit den sinkenden Einspeisevergütungen bedingt durch das Gesetz für den Ausbau erneuerbarer Energien (EEG 2014). Wie die „Volksstimme“ berichtete, ist das Planziel „Ausweisung eines Sondergebietes für Photovoltaik“ gänzlich vom Tisch.
Aktuell (Stand Mai 2016) möchte die Stadt nun eine Wohnbebauung prüfen lassen, um die städtebauliche Entwicklung voranzutreiben. Dafür will man bestehende, denkmalgeschützte Gebäude umnutzen und mit Neubauten ergänzen. Dies habe man nach Gesprächen mit dem Eigentümer vor, hieß es aus der Stadtverwaltung. Die geschützten Bauwerke sind es auch, die nun in den Bebauungsplan integriert werden sollen. Da der Flächennutzungsplan das Raw-Areals als gemischte Baufläche, für Gewerbe- und Grünfläche mit der Zweckbestimmung Kleingärten ausweist, könnte bei der Beschließung die Öffentlichkeit frühzeitig einbezogen werden.
Quelle: Wikipedia
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Dokument erstellt am 28.04.2012
Letzte Änderung am 03.05.2016