Die Schleuse Werder, auch Werderschleuse genannt, ist eine unvollendete Schleuse im Stadtgebiet der Dom- und Hochschulstadt Merseburg an der Saale im südlichen Sachsen-Anhalt. Bei der Schleuse handelt sich in der Bauform um eine Schleppzugschleuse. Typisch für diese Schleusenbauart sind die seitlich versetzten Schleusentore. Sie befindet sich am Kilometer 1,81 des ehemaligen Projektes Durchstich Umgehungskanal Merseburg, offiziell auch als Mittelkanal bezeichnet. Die Schleuse Werder wurde bis 1943 im Betonbau vollständig erstellt. Poller und Schleusenleitern sind noch heute erhalten. Die Portale und Hubtore waren noch nicht eingebaut worden. Die Schleuse ging nie in Betrieb und steht noch heute als Bauruine in der Landschaft.
Der Mittelkanal sollte die Schifffahrt auf der Saale verbessern. Zu diesem Projekt gehörte auch der Saale-Elster-Kanal, der die Weiße Elster in Leipzig mit der Saale bei Leuna verbinden und somit Leipzig über Saale und Elbe an das norddeutsche Wasserstraßennetz und über Hamburg an die Nordsee anbinden sollte. Der Kanal war für Schiffe bis 1.000 Tonnen Tragfähigkeit geplant, was etwa der heutigen Binnenschifffahrtsklasse IV entspricht. Die Schleuse Werder sollte die beiden Saaleschleusen Rischmühlenschleuse und Schleuse Merseburg-Meuschau ersetzen. Die geplante Fallhöhe war bei Mittelwasser 4,20 Meter und sollte die Fallhöhen der beiden alten Schleusen zusammenfassen. Die Schleuse liegt im neu angelegten Mittelkanal. Der Mittelkanal umgeht das Stadtgebiet von Merseburg mit einer Länge von rund 3,3 Kilometern.
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Dokument erstellt am 24.10.2016
Letzte Änderung am 24.10.2016