Schokoladenfabrik Lammert

1910 erbat Wilhelm Kaiser um eine Baugenhemigung für eine Brotfabrik und gründete im selben Jahr die "Westfälische Pumpernickelfabrik Wilhelm Kaiser". Ebenfalls im selben Jahr erteilte die Königliche Gewerbeinspektion Minden die Erlaubnis, einen Dampflkessel aufstellen zu dürfen. 1921 erfolgte die Umbenennung in "Nahrungsmittelwerk Ravensberg - Alfred Lammert". Produziert wurden Produkte wie Pumpernickel, Kekse, Bisquits, Honigkuchen, Zwieback, Küchenbedarfsartikel, Pudding und Speisepulver - zunächst in vier Abteilungen. 1923 spezialisierte man sich auf Schokolade und Cremeartikel. Um 1930 erfolgte die Umbenennung in "Alfred Lammert - Schokoladen- und Zuckerwarenfabrik". Vor dem Zweiten Weltkrieg übernahm das Unternehmen der Vollkaufmann Venema.

Preisstürze auf dem Schokoladenmarkt trafen viele kleinere Hersteller besonders hart und führten auch bei der Schokoladenfabrik dazu, dass die Produktion am 29. Oktober 1964 eingestellt werden musste. In den Folgejahren nutzten das Gebäude noch die unterschiedlichsten Firmen, Ärzte und Spediteure. Seit 1997 war die Stadt Eigentümer der Immobilie, bevor diese selbige 2004 an den ehemaligern Vorsitzender des Business-Clubs, Peter Gruber veräußerte. Seit Jahren stand das Gebäude fortan leer und ist den Einwohnern in ihrem schönen Kurort ein Dorn im Auge. Eine Immobiliengesellschaft versuchte bisher vergeblich, das mächtige und teilweise besenreine Gebäude zu veräußern.

Mitte 2013 kaufte der Architekt Henning Bökamp die Fabrik vom Vorbesitzer. Für den Kauf hatte der neue Eigentümer die "Alte Schokoladenfabrik Bad Oeynhausen GmbH" gegründet. Zur späteren Vermarktung soll mit einer Agentur zusammengearbeitet werden, die selber dort einziehen möchte. Von baurechtlicher Seite sei sowohl eine gewerbliche Nutzung der Immobilie als auch eine als Wohnraum denkbar. Für die ehemalige Schokoladen-Fabrik Lammert sind seit der Jahrtausendwende bereits viele Pläne geschmiedet und wieder verworfen worden.

Quellen: Westfalen Blatt, Wikipedia, privat

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Dokument erstellt am 14.12.2010
Letzte Änderung am 12.07.2017

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André Winternitz, Jahrgang 1977, ist freier Journalist und Redakteur, lebt und arbeitet in Schloß Holte-Stukenbrock. Neben der Verantwortung für das Onlinemagazin rottenplaces.de und das vierteljährlich erscheinende "rottenplaces Magazin" schreibt er für verschiedene, überregionale Medien. Winternitz macht sich stark für die Akzeptanz verlassener Bauwerke, den Denkmalschutz und die Industriekultur.