Weil die Ilseder Hütte den für die Roheisenproduktion erforderlichen Koks in der eigenen Kokerei größtenteils selbst erzeugte, waren 79 einzelne Koksöfen rund um die Uhr aktiv. Die einzelnen Ofenkammern wurden durch Heizzüge getrennt, an den Kopfenden liefen eine "Druckmaschine" und gegenüberliegend der Kokskuchenführungswagen sowie der Löschwagen. Nach dem Garungsprozess fuhren diese Maschinen vor die entsprechende Ofenkammer, wo die Druckmaschine den Koks ausdrückte.
Nach dem Entfernen der Ofentüren an den Stirnseiten der Kammer wurde der glühende Koks aus dem Ofenraum geschoben. Der Kokskuchenwagen leitete auf der Koksseite den glühenden Koks in den Löschwagen, der zur gleichmäßigen Beladung langsam vor dem Führungswagen vorbeifuhr. Der etwa 1.000°C heiße Koks wurde in Sekunden aus der Ofenkammer gedrückt und der Löschwagen von der E-Lok unter den Löschturm geschoben.
5 Düsen im Löschturm über dem Löschwagen spritzten in 2 Minuten rund 28 Kubikmeter "Löschwasser" auf den glühenden Koks. Dabei entstand eine weit sichtbare Löschwolke.
Etwa 10 Minuten dauerte der Vorgang, dann war der Koks gelöscht, konnte zur Abzugsrampe verbracht und dort abgeladen werden. Etwa 95 mal am Tag wiederholte sich dieser Vorgang. Weil die Belastung des Löschwagens enorm war, hatte man den Bodenbelag mit leicht wechselbaren Gussplatten ausgelegt. Die wesentlichen Konstruktionsteile waren aus rostfreiem Stahl gefertigt. Während sich ein Löschwagen in der Wartung oder Reparatur befand, stand ein Reservewagen bereit. Die vorgespannten E-Loks konnten zu jeder Zeit auch durch Dieselloks ersetzt werden.
Die Länge des gesamten Gespannes im Motiv beträgt etwas mehr als 24 Meter, davon misst der Löschwagen alleine rund 18 Meter. Beladen werden konnte der Löschwagen mit etwa 13,5 Tonnen Koks. Das Gespann ist Bestandteil des Industriepfades Gewerbepark Ilseder Hütte.
Quelle: Infotafel
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Dokument erstellt am 13.06.2017
Letzte Änderung am 13.06.2017