VEB Chemiefaserwerk "Friedrich Engels"

Das 1915 als Chemiewerk von den Vereinigten Köln-Rottweiler Pulverfabriken erbaute Ensemble ging durch eine Fusion mit der I.G. Farben in dessen Besitz über. Deren Werk wurde 1949 in einen Volkseigenen Betrieb umgewandelt und 1960 in VEB Chemiefaserwerk „Friedrich Engels“ umbenannt. 1990 wurde das Chemiefaserwerk privatisiert und unter erheblichen Umstrukturierungen in die „Märkische Faser AG“ umgewandelt. 2003 erfolgte die Schließung des Unternehmens.

10 Millionen Euro liegen für eines der größten Infrastrukturprojekte im Westhavelland bereit, dafür wird das ehemalige Chemiefaserwerk dem Erdboden gleich gemacht. Im Frühjahr 2015 hat man mit den Abbrucharbeiten begonnen, im September verschwanden die riesigen Hallen und die beiden hohen Schornsteine. Bei der kompletten Maßnahme auf der zehn Hektar großen Fläche, die von 2015 bis 2017 realisiert werden soll, wird ein umbauter Raum von etwa 540.000 Kubikmetern abgerissen.

Wissenswertes: Die I.G. Farbenindustrie AG, kurz I.G. Farben oder IG Farben, war das seinerzeit größte Chemieunternehmen der Welt mit Sitz in Frankfurt am Main, das am 2. Dezember 1925 aus einer Vielzahl von Chemieunternehmen gebildet wurde. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges sollte auf Beschluss des Alliierten Kontrollrates die I.G. Farben aufgelöst werden. Dazu wurde die I.G. Farben wieder in eigenständige Unternehmen aufgeteilt und der verbleibende Rest in I.G. Farbenindustrie Aktiengesellschaft i. L. umbenannt. Das Abwicklungsverfahren dauerte rund 60 Jahre. Trotz einer Insolvenz Ende 2003 waren die Aktien noch bis zum 9. März 2012 börsennotiert. Zum 31. Oktober 2012 wurde die Gesellschaft im Handelsregister gelöscht.

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Dokument erstellt am 03.03.2015
Letzte Änderung am 03.03.2015