Die Geschichte des VEB Rohtabak begann im Jahr 1847, als man am heutigen Standort eine Rohrzuckerfabrik mit zugehöriger Raffinerie erbaute und in Betrieb nahm. Über die kommenden Jahrzehnte erweiterte man die Kapazität des Werks und dehnte die Farbikation durch das Pachten von Äckern in der Region konsequent aus. Über die Jahrhundertwende schloss man das Werk 1914 an das bestehende Bahnnetz an und wuchs bis 1923 zur echten Wirtschaftskraft. Hauptaktionär waren die Dessauer Werke für Zucker und Chemische Industrie. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Zuckerfabrik demontiert und als Reparation an die Sowjetunion abgetreten, das Unternehmensvermögen beschlagnahmt. Die Zuckerproduktion war somit am Ende.
Auf dem Gelände errichtete man nun eine Tabakfabrik und firmierte fortan als Volkseigener Betrieb. 1950 wurde das Werk durch die VEB Rohtabak im Tabakkontor Dresden übernommen und produzierte bis zur Wende diverse Tabakwaren, übernahm die Versorgung der Industrie mit Rohtabak aus Importen und dem Inland sowie die Versorgung des Handels mit Tabakwaren. Bis 1979 war der VEB Teil des Kombinats Tabak Berlin. 1990 ging das Unternehmen an die Treuhand, 1999 schloss man den Betrieb nach einem Großauftrag und einer Privatisierung im Jahr 1995.
Heute sind auf dem Gelände einige kleinere Firmen ansässig, die Restgebäude verfallen zusehends. Den Schlot des Werkes musste man vor Jahren aufgrund der mangelhaften Statik sprengen.
Quelle: Mitteldeutsche Zeitung, Wikipedia
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Dokument erstellt am 16.05.2014
Letzte Änderung am 16.05.2014