Victoria Barracks Werl

Fort Victoria und Fort Louis, im Volksmund Victoria Barracks genannt, waren zwei Kasernenanlagen, die im Stadtwald an der B 63 lagen. Die Anlagen sind seit 1994 verlassen. Von 1953 bis 1970 wurde die Anlage von den kanadischen Streitkräften genutzt. Hier waren die Kaserne und die Unterkünfte der ledigen Soldaten untergebracht. Die verheirateten Soldaten wohnten mit ihren Familien in der kanadischen Siedlung in Werl. Auch der Radiosender CAE - Radio Canadian Army Europe hatte hier seinen Standort. Dies war der erste kanadische Radiosender auf deutschem Boden. Auf UKW wurden bis 1970 Sendungen für die kanadischen Soldaten in Deutschland ausgestrahlt.

Die kleine UKW-Station, die sich im Nachhinein als einer der beliebtesten "Exoten" erweisen sollte, erreichte am Ostrand des Ruhrgebiets - nahe des alten Hansestädtchens Werl gelegen - trotz einer verhältnismäßig geringen Sendeleistung von 250 Watt das gesamte Münsterland, das Ruhrgebiet bis zum Rhein und das vordere Sauerland, somit einen potentiellen Hörerkreis von mehreren Millionen Menschen.

Am Sonntag den 18. Oktober 1970 machte Stationmanager Barclay McMillan um Mitternacht seine letzte Ansage in deutsch, französisch und englisch. Danach wurde die kanadische Nationalhymne gespielt und dann schaltete "Texas" Heinz Gunnesson den 250 Watt UKW-Sender für immer ab. Von 1970 bis 1994 waren in der Kaserne Soldaten der britischen Rheinarmee stationiert. Seit der Räumung 1994 verfallen die Gebäude, wie Kirche, Kino und Mannschaftsunterkünfte.

Quellen: privat, Wikipedia

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Dokument erstellt am 10.03.2012
Letzte Änderung am 03.07.2014

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André Winternitz, Jahrgang 1977, ist freier Journalist und Redakteur, lebt und arbeitet in Schloß Holte-Stukenbrock. Neben der Verantwortung für das Onlinemagazin rottenplaces.de und das vierteljährlich erscheinende "rottenplaces Magazin" schreibt er für verschiedene, überregionale Medien. Winternitz macht sich stark für die Akzeptanz verlassener Bauwerke, den Denkmalschutz und die Industriekultur.