Wasserhochbehälter Hannover

Der denkmalgeschützter Hochbehälter aus dem 19. Jahrhundert wurde im Stil einer mittelalterlichen Festung auf dem Lindener Berg errichtet und versorgte die Bewohner der Stadt erstmals durch eine moderne hannoversche Trinkwasser-Leitung. Noch heute zählt das Gebäude zu den bedeutendsten Bauwerken der Wasserversorgung in Norddeutschland. Von der ursprünglich öffentlich zugänglichen Dachterrasse konnten die Besucher durch einen dort zusätzlich aufgebauten Aussichtsturm bis weit über das Calenberger Land blicken.

Nach dem Abbruch des Berggasthauses und der Aufböschung der Bergkuppe entstand in den Jahren von 1876 bis 1878 nach Plänen des Architekten und Leiters der Abteilung Hochbau des Stadtbauamtes von Hannover, Otto Wilsdorff, sowie seines Mitarbeiter A. Bues, durch den hannoverschen Architekten und Maurermeisters A. Strasser die gewaltige, rund 10.000 Kubikmeter Trinkwasser fassende „Wasserburg“.

Die Schauseite wurde einladend und im Stil der Hannoverschen Architekturschule gestaltet. Reichhaltigere Architekturformen und Baumaterialien wiederholten sich bei dem in der Mitte des begehbaren Hochbehälters aufgebauten, turmähnliches Aufsatzes mit einem Burgfried. Über den Vor- und Aufbauten, die als Wohnung für den Wassermeister dienten sowie beispielsweise für Absperrschieber, Treppen und Schornsteine, erhob sich ein Aussichtsturm auf der für die Bürger anfangs öffentlich zugänglichen obersten Dachterrasse. Während der Luftangriffe auf Hannover im Zweiten Weltkrieg beschädigte eine Fliegerbombe den Hochbehälter. Der Dachaufbau wurde anschließend vereinfacht erneuert, jedoch ohne den Aussichtsturm.

1977 erwies sich der Behälter als undicht und wurde außer Betrieb gesetzt. Nachdem aber die Kosten für einen Abriss und dem dann vollständigen Neubau mit den Kosten für einen Umbau und eine Restaurierung des denkmalgeschützten Gebäudes abgewägt worden waren, wurde der Behälterbau von oben geöffnet und vollständig ausgeräumt. Dabei wurde vor allem die gesamte technische Innenausstattung ersetzt durch den Einbau von zwei Stahlbetonwannen, später das Dach leicht erhöht wieder verschlossen. Seit 1983 konnte das Gebäude dann wieder als Ausgleichsbehälter genutzt werden, nun jedoch mit einem Fassungsvermögen von 13.000 Kubikmetern.

Quelle: Wikiwand, privat

Dokument-Information
Objekt ID: rp-032956
Kategorie: Sonstige
Bundesland: Niedersachsen
Standort: keine Angabe
Baujahr: 1876 bis 1878
Denkmalschutz: ja
Architekt: keine Angabe
Objekt erfasst: 30.07.2017
Objekt erstellt: 17.05.2018
Letzte Änderung: 17.05.2018
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André Winternitz, Jahrgang 1977, ist freier Journalist und Redakteur, lebt und arbeitet in Schloß Holte-Stukenbrock. Neben der Verantwortung für das Onlinemagazin rottenplaces.de und das vierteljährlich erscheinende "rottenplaces Magazin" schreibt er für verschiedene, überregionale Medien. Winternitz macht sich stark für die Akzeptanz verlassener Bauwerke, den Denkmalschutz und die Industriekultur.