Die Bahnstrecke Röderau-Jüterbog wurde seit 1848 von der Berlin-Anhaltinischen Eisenbahn-Gesellschaft betrieben. Somit wurde der Bahnhof Röderau samt Wasserturm zu einem zentralen Gleisdreieck in Mitteldeutschland. Mit letzterem sollte die Wasserversorgung der Dampflokomotiven sichergestellt werden. Über ein Gleisdreieck teilte man die Züge Richtung Dresden und Leipzig. 1899 entstand zudem eine Bahnverbindung zwischen dem Bahnhof Röderau und dem Truppenübungsplatz Zeithain, der 1873 in Betrieb genommen wurde. Bis zum Dezember 2004 hielten am Bahnhof Personenzüge.
Die Bahn hatte den Wasserturm eigentlich bereits 2015 abreißen lassen wollen. Nach eigenen Angaben befindet sich das Unternehmen weiterhin in der Planungsphase. Anfang 2016 will der Konzern beim Eisenbahnbundesamt einen Antrag zum Rückbau einreichen. Die Denkmalschutzbehörden beim Land und Kreis haben sich im Zuge eines Planfeststellungsverfahrens deutlich gegen einen Abriss positioniert. Laut den Denkmalschützern darf ein Gebäude wie der Wasserturm nur in Ausnahmefällen abgerissen werden, beispielsweise wenn die Nutzung des Gebäudes die Kosten für eine Sanierung in keinem Fall erwirtschaften kann. Das dies in diesem speziellen Fall aber so ist, wollen die Denkmalschützer einem Abriss nur zustimmen, wenn die Kosten für die Bahn "nicht zumutbar" sein. Diese seien der Bahn aber zumutbar.
Gegen einen Abriss stemmt sich neben der Deutsch Internationalen Wasserturm Gesellschaft auch der Landesverein Sächsischer Heimatschutz, der sich für den Erhalt kulturellen Erbes im Freistaat starkmacht. Für diesen ist der Wassertrum ein Unikat, das es zu erhalten gilt. Einen Käufer für das Bauwerk zu finden, gestaltet sich aufgrund der hohen Investitionssumme schwierig, noch kommt dazu, dass die Bahn ihr Gebäude nicht verkaufen will. Denn Aufgrund der Nähe zu den Gleisen kann das Eisenbahnbundesamt keine bahnfremde Nutzung zulassen.
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Dokument erstellt am 30.10.2015
Letzte Änderung am 30.10.2015