Das Wehrmachtgefängnis Brückenkopf bestand in Torgau (Sachsen) zwischen 1936 und 1945. Während der NS-Zeit gab es in Torgau zunächst zwei von acht Wehrmachtgefängnissen („Fort Zinna“ und „Brückenkopf“). Der Brückenkopf wurde erst kurz vor dem Zweiten Weltkrieg im Jahre 1939 als Militärgefängnis eingerichtet. Es war anfänglich Fort Zinna unterstellt, erlangte aber bald einen eigenen Gefängnisstatus. Mit dem Umbau der ehemaligen Kaserne und der Errichtung von Häftlingsbaracken 1939 war Brückenkopf für 1.000 Gefangene vorgesehen, schon 1940 war das Gefängnis voll belegt.
Wie in Fort Zinna waren in Brückenkopf überwiegend deutsche Soldaten unter unmenschlichen Bedingungen inhaftiert, die von Militärgerichten wegen Kriegsdienst- und Befehlsverweigerung, Desertion oder krimineller Delikte verurteilt worden waren. Aber auch ausländische Kriegsgefangene und Wehrmachtangehörige aus den besetzten europäischen Ländern, die zum Teil in die deutsche Wehrmacht zwangsrekrutiert worden waren und Angehörige des deutschen und europäischen Widerstands waren hier untergebracht.
Militärischer Drill und erniedrigende Behandlungen bestimmte den Alltag der Gefangenen. Neben Schikanen und Misshandlungen, wie mehrstündiges Exerzieren, Arrest, Dunkelarrest in Isolation und Prügelstrafe gehörten auch Kürzungen der ohnehin knappen Essensrationen zu den Torturen.
Heute ist der Brückenkopf ist ein Treff für vorwiegend linksorientierte Jugendliche und bietet Proberäume für einheimische Bands. Die Geschichte des Ortes wird vom Dokumentations- und Informationszentrum Torgau, Arbeitsstelle der Stiftung Sächsische Gedenkstätten zur Erinnerung an die Opfer politischer Gewaltherrschaft, aufgearbeitet und erzählt; in der Stadt gibt es einige Erinnerungsorte.
Quellen: Wikipedia, DIZ Torgau
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Dokument erstellt am 14.05.2015
Letzte Änderung am 14.05.2015