Wernerbad

Wernerbad in seinem alten Zustand. Foto: rottenplaces Archivfoto.

1901 eröffnete die Gaststätte "Badeschlösschen", das Wernerbad wurde 1904 erbaut und 1905 als "Freibad Wernersee" eröffnet, damals noch als natürliches Gewässer - als sogenanntes Toteisloch. Damit gilt es als ältestes Freibad Berlins. Doch lange vorbei sind die Zeiten, als sich die Menschen auf der Wiese sonnten, im Schwimmbecken ihre Runden drehten, oder sich einfach in der Gaststätte des Bades tummelten. Der Förderverein "Freunde des Wernerbades" kämpfte lange Zeit engagiert um den Erhalt des Bades. 2002 schlossen die Berliner Bäderbetriebe (BBB) das Bad nach acht Jahren Stillstand. Die technischen Gegebenheiten und Sicherheitsvorgaben entsprachen da schon lange nicht mehr den aktuellen Anforderungen. 600.000 Euro Sanierungs- und Baukosten ermittelten die BBB. Wenn diese alle Vorgaben und die Anpassungen an moderne Bäder zusätzlich eingeflossen wären, hätte die Summe sich nochmal deutlich erhöht.

2004 feierte man im Wernerbad 100-jähriges Bestehen. Die Freunde des Bades schöpften neue Hoffnung, denn es hatten sich zwei Interessenten gefunden, die das Bad übernehmen wollten. Aus der Jubiläumsparty wurde allerdings eine Abschiedsparty, denn das Geld war ausgegangen, frisches nicht zu beschaffen. Zudem wurden Gründe der Lärmkulisse, fehlende Parkplätze und die schlechte Anbindung an den Nahverkehr als Gründe angegeben.

2013 wurde ein Bebauungsplan aufgestellt, mit der Planung, eine Sportanlage oder eine Erholungsfläche zu schaffen - auch im Sinne der unmittelbaren Anwohner. Heiß diskutiert wird auch der Verbleib des Nilpferdes "Knautschke" - das Maskottchen des Wernerbades - für dieses sich extra eine Initiative gegründet hat. Das Nilpferd und auch die Pinguingruppe wurden vom Bilderhauer Erwin Kobbert geschaffen. Oft diskutiert wurde daher, beide, wie auch die Pelikane, an die Jugendeinrichtung „Villa Pelikan“ zu übergeben. Doch solange das Gelände nicht bebaut wird, verbeiben "Knautschke" und die Pinguine im Wernerbad.

Quelle: Berliner Zeitung, privat

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Dokument erstellt am 25.09.2014
Letzte Änderung am 25.09.2014

 

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André Winternitz, Jahrgang 1977, ist freier Journalist und Redakteur, lebt und arbeitet in Schloß Holte-Stukenbrock. Neben der Verantwortung für das Onlinemagazin rottenplaces.de und das vierteljährlich erscheinende "rottenplaces Magazin" schreibt er für verschiedene, überregionale Medien. Winternitz macht sich stark für die Akzeptanz verlassener Bauwerke, den Denkmalschutz und die Industriekultur.