Das Schachtgerüst von Schacht 1 ist bis auf die Maschinenhalle nahezu der einzige Zeuge der Zeche Teutoburgia, einem Steinkohlen-Bergwerk in Herne-Börnig. Das Fördergerüst über Schacht 1 wurde 1907/08 errichtet. Bis 1925 wurde auf der Zeche gefördert, danach diente der Schacht als Wetter- und Seilfahrtschacht der Zeche Erin, mit der Teutoburgia inzwischen fusionierte. Das Fördergerüst wird nach seiner Bauart als "deutsches Strebengerüst" bezeichnet. 1874775 hatte der Ingenieur Promnitz diese Bauweise entwickelt. Sie besteht aus nur einer Strebe, einem Führungsgerüst und den Seilscheibenträgern, die beide Teile miteinander verbinden. Im Vergleich zu älteren Fördergerüsten brachte diese Konstruktion eine einfachere Bauart und damit eine beachtliche Verringerung des Materialaufwandes mit sich. Wegen dieser Vorteile wurde die Bauart des deutschen Strebengerüstes zu der am häufigsten im Ruhrgebiet angewendeten Gerüstform.
Gemeinsam mit den Fördergerüsten Erin 3 und Erin 7 in Castrop-Rauxel dokumentieren diese Anlagen bedeutende bau- und technikgeschichtliche Abschnitte der nordrhein-westfälischen Industriegeschichte. Ihre Restaurierung im gegenwärtigen Strukturwandel, der sich zwischen Emscher und Ruhr vollzieht, steht für den ERhalt der kulturellen Identität. Auf Initiative des "Erin-Förder-Turm-Vereins Castrop-Rauxel e.V." und des Fördervereins "Teutoburgia" restaurierte die Nordrhein-Westfalen-Stiftung mit Unterstützung des Landes NRW, des Westfälischen Denkmalamtes und der Ruhrkohle AG (RAG) diese Förderanlagen.
Quelle: Infotafel Herne 1994
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Dokument erstellt am 08.06.2016
Letzte Änderung am 08.06.2016