Die Brücke wurde erstmals im Frühjahr 1872 im Zuge des Baus der Halle-Sorau-Gubener Eisenbahn, einer wichtigen West-Ost-Verbindung in Preußen, bei Streckenkilometer 78,39, eingleisig in Betrieb genommen. Schon 1896 folgte der zweigleisige Ausbau mit einem weiteren Brückenzug. 1912 wurden die älteren Überbauten durch Neubauten ersetzt, 1925 die jüngeren von 1896. Im April 1945 sprengten deutsche Truppen vier Überbauten, aber schon im Juli 1945 begann der eingleisige Wiederaufbau, der nach sechs Wochen beendet war.
Das hohe Alter und der schlechte Zustand der Überbauten führten zu einer Beschränkung der zulässigen Belastung. Außerdem behinderte ein Brückenpfeiler in der Elbe die Schifffahrt. Daher begann im Jahr 1996 neben der alten Konstruktion der Bau einer neuen eingleisigen Brücke, die am 15. Juni 1997 in Betrieb genommen wurde. Anschließend folgte die Demontage der alten Überbauten sowie der Abbruch der Pfeiler. Die Möglichkeit des späteren Baus eines weiteren Brückenzuges für das zweite Streckengleis wurde offengehalten. Die zirka 7,0 Meter hohen, markanten Torbauwerke aus Naturstein an den beiden Brückenenden wurden abgetragen und unter denkmalpflegerischen Gesichtspunkten in einem lichten Abstand von 12,25 Meter wieder aufgebaut.
Der alte Brückenzug wies sieben Öffnungen mit Stützweiten von rund 50 m auf. Die Überbauten bestanden aus stählernen Fachwerken mit der Konstruktionsform des Halbparabelträgers, d.h. parabelförmige Obergurte und Endportale, sowie unten liegende Fahrbahn. Der neue Brückenzug von 1997 ist für eine Streckenhöchstgeschwindigkeit von 160 km/h ausgelegt und besitzt ein durchgehendes Schotterbett. Eine stählerne Stabbogenbrücke überspannt die Schifffahrtsöffnung mit einer Stützweite von 80,0 Meter und einer Höhe von 13,3 Meter. Im Strombereich ist eine lichte Höhe von 6,26 Meter beim höchsten schiffbaren Wasserstand vorhanden.
Heute noch präsent sind die Zinnentürme der Eisenbahnbrücke, die dazugehörigen Blockhäuser wurden erst beim Neubau der 1997 fertiggestellten Brücke abgerissen. Die Türme dienten ausschließlich der infanteristischen Verteidigung. Da die Bahnbrücke inmitten der Torgauer Festungswerke verlief, musste diese gesichert werden. Näherte sich feindliches Militär oder anarchistische Elemente (heute Terroristen genannt) konnten die jeweiligen Zugänge zur Elbebrücke durch jeweils zwei große stählerne Gittersperrtore "verschlossen" werden.
Quellen: Wikipedia, Torgauer Zeitung, privat
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Dokument erstellt am 14.05.2015
Letzte Änderung am 14.05.2015