Der Bismarckturm Burg ist ein Bismarck-Denkmal auf dem Schlossberg nördlich der im brandenburgischen Landkreis Spree-Neiße gelegenen Gemeinde Burg (Spreewald). Das 28 Meter hohe Bauwerk entstand in den Jahren 1915 bis 1917. Der Turm besteht aus 1,5 Millionen roten Klinkersteinen aus der Calauer Ottilienhütte. Erste Pläne zur Errichtung eines Aussichtsturmes bei Burg gab es bereits um 1900 unter der Leitung von Sanitätsrat Dr. Robert Behla. Als Standort wählte man bereits den Schlossberg. Im Jahr 1910 regte der Spreewaldverein den Bau eines Bismarckturms an dieser Stelle an und wandte sich am 10. Mai mit einem Spendenaufruf an die Bevölkerung. Spenden gingen vor allem aus der Bevölkerung von Cottbus und Burg ein. Zu den Spendern gehörten vor allem auch Gutsbesitzer der näheren Umgebung. Auf Anregung des Landrats Oskar von Wackerbarth erwarb der Landkreis nach und nach das etwa 5 Hektar große Areal.
Der Architekt Professor Bruno Möhring aus Berlin erhielt den Auftrag zur Erstellung eines Entwurfs. Mit der Ausführung dieses Entwurfs wurde der Cottbuser Architekt des Büros Dümpert & Hauke, Hermann Hauke, beauftragt. Durch den Beginn des Ersten Weltkriegs verzögerten sich die Bauarbeiten, die schließlich im Frühjahr 1915 beginnen konnten und sich über zwei Jahre hinzogen. Der Turm wurde nun zugleich als Gedenkstätte für die im Krieg gefallenen Soldaten hergerichtet.
In der zentralen Gedenkhalle wurde gegenüber dem Eingang in einer halbkreisförmigen Nische an der Nordseite eine eiserne Büste Otto von Bismarcks des Berliner Bildhauers Hermann Hosaeus aufgestellt. In den Seitennischen wurden von den Bildhauern Georg Roch und Hermann Feuerhahn gestaltete Stiftertafeln angebracht. In der Zeit des Nationalsozialismus ab 1933 wurden auf dem Gelände Sonnenwendfeiern veranstaltet. Im Zweiten Weltkrieg wurde 1944 auf dem Turm ein militärischer Beobachtungspunkt eingerichtet. Der Turm diente auch als Funkleitstelle der deutschen Wehrmacht. 1945 war eine Sprengung des Turms geplant. Obwohl die Sprengsätze bereits befestigt waren, konnte das Vorhaben noch verhindert werden.
Nach 1945 wurden dann die „ideologischen Komponenten“ der Innenausstattung „getilgt“. Vor etwa 1960 wurden die Inschriften am Granitsockel, ein an der unteren Brüstung ursprünglich angebrachtes Wappen Bismarcks und auch die Büste entfernt, ebenso wie eine auf dem Turmkopf ursprünglich befindliche Feuerschale. Auch die Stiftertafeln verschwanden. Ihr Verbleib ist unbekannt. Im Sommer 1951 erfolgte die Umbenennung des Bismarckturms in Turm der Jugend. Für die Öffentlichkeit blieb der Turm dann von 1950 bis 1990 aus militärstrategischen Gründen geschlossen. Noch vor 1960 wurde zudem die Brüstung der ersten Aussichtsplattform durch ein Geländer ersetzt.
Nach der demokratischen Wende in der DDR erfolgte dann eine Sanierung des Turms. Die erste Plattform erhielt ihre Brüstung zurück; auf die Wiederanbringung des Bismarckwappens wurde jedoch verzichtet. Die ursprüngliche Inschrift in der Gedenkhalle wurde auf einer neuen Tafel wiederhergestellt. Im Rahmen eines Volksfestes wurde der Turm am 3. Oktober 1990 wieder in Bismarckturm umbenannt und für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des Turms wurde 2017 in der Innen-Nische eine neue Bismarck-Büste aufgestellt. Über der Halle befindet sich in 5 und 21 Metern Höhe jeweils eine Aussichtsplattform.