Wer aktuell zum ehemaligen Flugplatz Mockau pilgert, der sieht auf den ersten Blick keine großen Fortschritte auf dem Gelände zwischen ehemaligem Tower und Fliegerheim. Einige Bereiche rund um Letzteres wurden gerodet oder anderweitig beräumt. Hinter dem Tower fällt der Blick auf zahlreiche aneinandergereihte Baucontainer. Neu sind auch die Hinweise auf die Kameraüberwachung an den Gebäuden, um ungebetene Gäste fernzuhalten. Auch an das Stromnetz ist das Gelände wieder angeschlossen. Doch von Arbeitern oder Baumaschinen keine Spur. Zwischen Eigentümer, Architekten, Denkmalschutz- und Bauamt und weiteren involvierten Stellen gibt es derzeit einen konstruktiven Austauch und wie bei jedem Bauvorhaben einer gewissen Größenordnung benötigt dieser eine entsprechende Zeit. „Wir könnten theoretisch sofort loslegen“, sagt Susan Richter-Westermann im Auftrag der Messeblick Leipzig GmbH, "ein Signal und die Arbeiten beginnen."
Ursprünglich sollte die Anlage Ende 2014 eröffnet werden, dieses ehrgeizige Projektziel wurde nun theoretisch um ein Jahr nach hinten terminiert. Nach den Aufräumarbeiten, die von Mitte 2013 bis Anfang 2014 auf dem 30.000 Quadratmeter großen Areal stattfanden, steht jetzt nicht nur fest, dass das verfallene Fliegerheim in das Projekt Zeppelin-Park einbezogen wird, sondern auch als Gastronomiebereich dienen soll. Nicht erhalten werden konnte jedoch der Holzboden im Festsaal des Gebäudes, dieser musste ebenso entfernt werden wie einige Elemente im Dachgeschoss. Raum für Tagungen soll der ehemalige Tower des Flughafens bieten. Auch hier wurde der Fußboden teilweise entfernt. Geplant ist, mit der Sanierung von Fassaden und Fenstern vom ehemaligen Abfertigungsgebäude und Fliegerheim Mitte dieses Jahres zu beginnen - vorausgesetzt es findet sich ein Betreiber. Hier stehen internationale Hotelketten natürlich ganz oben auf dem Wunschzettel des Eigentümers. Zwischen beiden Gebäuden wird ein Hotel mit etwa 200 Zimmern einschließlich Boardinghouse-Apartments entstehen (wir berichteten). Der Baubeginn ist für Ende 2014 geplant.
Ungeplante Verzögerungen gibt es bei jedem Bauprojekt - noch dazu, wenn denkmalgeschützte Liegenschaften Bestandteil einer neuen Nutzung sind - oft, ein ähnliches Beispiel ist hier der alte Postbahnhof der Stadt, bei dem es seit Jahren an allen Ecken und Kanten stockt und der Eigentümer immer wieder neue Steine und Auflagen vor die Füße geworfen bekommt. Natürlich ist dies ein Beispiel einer ganz anderen Dimension, doch bleibt zu hoffen, dass es beim Flughafen Mockau bald wie geplant losgeht. Messeblick-Chef Jürgen Wilms hält weiter an seinem ehrgeizigen Plan fest, denn "der Bedarf an Hotelkapazitäten ist da", sagte er im letzten Jahr gegenüber der Leipziger Volkszeitung. Bedenkt man die zentrale Lage des zukünftigen Zeppelin-Parks, mit unmittelbarer Anbindung an Autobahn, Flughafen und Messe ähe zum Zentrum und den touristischen Zielen der Stadt, dann sollte sich doch zeitnah ein entsprechender Betreiber finden. (aw)