Glashütte Gernheim

Glashütte Gernheim. Foto: André Winternitz

An der Weser stellten viele Mundblashütten Glas für den Weltmarkt her. Man sagt sogar, dass die Kunst des Glasmachens an der Weser zu Hause ist. Heute findet man das traditionelle Handwerk und zugehörige Produktionsstätten kaum noch. In Gernheim hat der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) ein Industriemuseum für Industriekultur eingerichtet, um Museumsbesuchern die Produktion an einem Originalschauplatz zu verdeutlichen.

Im frühindustriellen Fabrikdorf Gernheim im heutigen Petershagen sind große Teile erhalten geblieben: neben dem Glasturm die ältesten Arbeiterhäuser in Westfalen, wie das ehemalige Hüttenbesitzer-Wohnhaus und die alte Korbflechterei. Auf verschiedenen Etagen erfahren Interessierte hier vieles rund um die Produktion von Hohl- und Flachglas. Laut LWL zeigen rund 2.000 Ausstellungstücke, vom Einmachglas bis zum prunkvollen Pokal, wofür Gefäße aus dem vielseitigen Material gebraucht wurden. Ein besonderes Highlight im Glasmuseum ist die Schauproduktion. Aus der glühenden Glasmasse werden mit Pfeife, Holzform und Schere Gefäße hergestellt oder Gläser durch Schliff und Gravur veredelt.

Die "manuelle Glasfertigung" ist 2015 in das bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen worden.

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Dokument erstellt am 13.06.2017
Letzte Änderung am 13.06.2017