Hermann Diedrich Piepenstock gründete 1841 die Hermannshütte, diese wurde 1852 in die "Hoerder Bergwerks- und Hüttenverein Aktiengesellschaft" umgewandelt. Ein Jahr später erhielt man die Konzession zur Errichtung einer Hochofenanlage. 1854 fand hier der erste Hochofenabstich im Dortmunder Raum statt. Umliegende Zechen lieferten neben Kohle auch Kohleneisenstein. Über die Jahre, und nach der Aufstockung von vier auf sechs Hochöfen, baute man diese immer wieder um, aus, oder ersetzte sie durch leistungsfähigere Neubauten. ThyssenKrupp Stahl AG ließ nach der Stilllegung einen Hochofen mit Nebenaggregaten demontieren und nach China verschiffen. Das 110 Hektar große Werksgelände wurde im Mai 2001 von der LEG/Grundstücksfonds des Landes Nordrhein-Westfalen erworben. Die Flächen werden nach und nach als Technologie- und Dienstleistungsstandort PHOENIX West für Zukunftstechnologien und für kultur- und freizeitwirtschaftliche Nutzungen entwickelt.
Auf dem Gelände Phoenix West stürzte am 24. Dezember 2010 aufgrund von großer Schneelast die denkmalgeschützte, ehemalige Gasgebläsehalle ein. Auf einer Länge von gut 100 Metern brach das Dach der Stahlfachwerkkonstruktion und riss Teile der Fassade mit in die Tiefe. Menschen kam bei dem Unglück nicht zu Schaden. Die Anlage Phoenix West mit Hochofen 5 wurde mit dem „Hörder Skywalk“ 2011 im Rahmen von Führungen für Besucher zugänglich gemacht. Die Nachnutzung des verbliebenen Außengerüsts von Hochofen 6 ist noch nicht endgültig entschieden. Das Hochofenwerk Phoenix West ist seit 2002 als Baudenkmal in die Denkmalliste der Stadt Dortmund eingetragen. Ab 2011 fand unter großer medialer Auswirkung als Teil der Nachnutzung des Geländes das Rockmusik-Festival "Rock in den Ruinen" dort statt.
Markante Punkte sind heute die beiden Hochöfen V (1962) und VI (1969) sowie den Gasometer für Gichtgas (1959). Der Hochofen V wurde saniert und im Rahmen eines Erlebnispfades für Führungen begehbar gemacht. Hochofen VI wurde komplett entkernt. Erhalten hat man auch die Gießhalle, die Gasgebläsehalle I (1905), die Gasgebläsehalle II (1923) und das Schalthaus 101 (1898). Die Zwillingsgebäude von Labor und Waschkaue bildeten das Eingangsportal zum Hochofenwerk und wurden unter Erhaltung vieler historischer Details umgebaut.
Auf 115 Hektar siedelten sich diverse Unternehmen aus der Mikro- und Nano-, der Produktions- und der Informationstechnologie an.
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Dokument erstellt am 25.12.2015
Letzte Änderung am 25.12.2015