Kraftwerk Plessa

Das Kraftwerk Plessa in der südbrandenburgischen Gemeinde Plessa im Landkreis Elbe-Elster ist eines der ältesten Braunkohlekraftwerke in Europa, das in seiner ursprünglichen Bausubstanz erhalten ist und den Status eines Industriedenkmals innehat. Das Kraftwerk wurde 1927 durch den Elektrizitätsverband Gröba in Betrieb genommen. In den 1920er und 1930er Jahren gehörte es zu den modernsten Spitzenlastkraftwerken jener Zeit. Nach dem Ende der drei Hauptbauphasen 1942 hatte das Kraftwerk eine Leistung von 54 MW, die nach den Reparationsleistungen 1945 auf 34 MW sank. Im April 1992 wurde das Kraftwerk abgeschaltet und vom Netz genommen. Als Erlebnis-Kraftwerk wurde es 1998 unter dem Motto Kraftwerk im Wandel in die Projektliste der Internationalen Bauausstellung Fürst-Pückler-Land aufgenommen und sein Abriss verhindert.

Bereits am 22. Juli 1985 wurde die gesamte Anlage unter Denkmalschutz gestellt. Zur politischen Wende gehörte das Kraftwerk zuletzt zum Gaskombinat Schwarze Pumpe. Nach dessen Auflösung durch die Berliner Treuhandanstalt übernahm es die Gemeinde Plessa gemeinsam mit der Hanseatischen Aktiengesellschaft, um weiter Strom zu produzieren. Der Energieträger sollte nach dem neuen Nutzungskonzept Erdgas sein, wozu hohe Investitionen und große Umbaumaßnahmen erforderlich gewesen wären. Das Projekt scheiterte und konnte nicht realisiert werden. Am 14. April 1992 wurde schließlich der letzte Turbosatz abgeschaltet und das Kraftwerk vom Netz genommen. Am 1. Januar 1996 wurde die Gemeinde Plessa alleiniger Eigentümer des Kraftwerks.

Auf einer Fachbeiratssitzung wurde das Kraftwerk 1998 unter dem Motto Kraftwerk im Wandel als Erlebnis-Kraftwerk in die Projektliste der Internationalen Bauausstellung Fürst-Pückler-Land aufgenommen. Ein Jahr später erfolgte die Vorstellung der Projektidee einer gewerblich-musealen Nachnutzung. 2001 wurde vom Förderverein Kraftwerk Plessa e.V. und der Gemeinde Plessa die Industrie-Denkmal und Industrie-Museum Kraftwerk Plessa gGmbH gegründet, die gegenwärtig(2008) Eigentümerin der sechs Hektar umfassenden Anlage ist. Im September des gleichen Jahres begannen Sanierungs- und Sicherungsarbeiten im Objekt, wobei die Dachsanierung zuerst im Vordergrund stand.

Das Kraftwerk ist in das Netzwerk K.A.N.N. („Kultur und Arbeit in der neuen Niederlausitz“) eingebunden. Im Verbund der verschiedenen Projekte, wie der zur Begehung hergerichteten Förderbrücke F60 in Lichterfeld und der Brikettfabrik Louise in Domsdorf kann die Gewinnung, Verarbeitung und Verstromung der Braunkohle der Bergbauregion Lauchhammer an originalen Standorten dokumentiert werden.

Das Zukunftskonzept sieht unter anderem die Weiterführung des Aus- und Umbaus mit musealem Charakter vor. Einen vielseitig nutzbaren Veranstaltungssaal wird die umgestaltete Maschinenhalle beherbergen, und eine Kultur-Brauerei mit angeschlossenem Kulturbrauhaus soll das Projekt ergänzen. Außerdem sollen Räume für Dauer- und Wechselausstellungen geschaffen werden; eine Obst-Veredelung soll die Früchte der den Ort umgebenden Streuobstwiesen verarbeiten.

Alljährlich gibt es am 1. Mai im Kraftwerk ein Kraftwerksfest. Weiterhin finden im Laufe des Jahres verschiedene Ausstellungen und Veranstaltungen statt.

Quelle: Wikipedia

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Dokument erstellt am 24.10.2016
Letzte Änderung am 24.10.2016

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André Winternitz, Jahrgang 1977, ist freier Journalist und Redakteur, lebt und arbeitet in Schloß Holte-Stukenbrock. Neben der Verantwortung für das Onlinemagazin rottenplaces.de und das vierteljährlich erscheinende "rottenplaces Magazin" schreibt er für verschiedene, überregionale Medien. Winternitz macht sich stark für die Akzeptanz verlassener Bauwerke, den Denkmalschutz und die Industriekultur.