Dieselrückmaschinen sind speziell für den Tagebau entwickelte, schienengebundene Triebfahrzeuge zum Verschwenken (Verrücken) der Strossengleise, auf denen die Förderbrücke läuft. In Lauchhammer bekam der G 542-104-B - eine von nur zwei 1990 maßangefertigten Gleisrückern aus dem Schwermaschinenwerk Lauchhammer (BFG - Bagger, Förderbrücke, Gerätebau und heute MAN Takraf Fördertechnik GmbH) nach seinem Transport von Lichterfeld in 2005 vom Traditionsverein Braunkohle seinen letzten Anstrich und wurde 2006 zum Schauobjekt erklärt. 2013 entwendeten Diebe die komplette Verkabelung der Fahrerstandsteuerung, einschließlich die der Sicherungsautomaten. Nur mit Firmenhilfe und unter großem Aufwand konnte der Bolide wieder fit gemacht werden.
Ende April 2015 kappten Buntmetalldiebe die Verbindungskabel zu den Fahrwerksmotoren und stahlen diese. Somit musste die Schauvorführung, die in jedem Jahr am 1. Mai stattfindet, ausfallen. Ein weiterer schlimmer Rückschritt für die ehrenamtlich Tätigen, die sich ausopferungsvoll um das 107 Tonnen schwere Gefährt kümmern.
Arbeitsweise und Funktion
Durch einen Dieselmotor wird mittels eines Generators Strom für die Fahrmotoren und Nebenaggregate erzeugt. Das Spezielle an dieser Art von Schienenfahrzeugen ist der fahrzeugmittig angebrachte Rollenstuhl. Durch eine sogenannte Hubsäule, die innen spiralförmig wie eine Spindel eine weitere Säule nach oben bewegt, kann der gesamte Rollenstuhl nach oben oder unten gefahren werden. Für das Verschwenken des Rollenstuhles ist an der Hubsäule eine weitere Spindel angebracht, die durch ein Getriebe spiralförmig die Hubsäule entweder zu sich heran- oder wegzieht. Am eigentlich Rollenstuhl befinden sich Hub- und Druckrollen. An jedem Rollenstuhl befinden sich 16 Druckrollen zur Führung der Schiene. Für das eigentliche Heben und Schwenken der Gleise sind insgesamt acht Hubrollen montiert. Diese haben unten eine Bandage, in denen die Schiene läuft und durch die Druckrollen an die Bandage gedrückt werden.
Eine weitere Besonderheit der Rückmaschinen sind die Raupenfahrwerke an den Enden der Rückmaschine. Wie beim Rollenstuhl können die Raupenfahrwerke mittels Hubsäule angehoben oder gesenkt werden. Somit können Rückmaschinen jederzeit auf sogenannten Aussetzstellen zwischen den Gleisen oder, um den Brückenverband vorbei zu lassen, sogar ganz auf Aussetzmatten fahren.
Quellen: Lausitzer Rundschau, Wikipedia, privat
Dokumenten Information
Copyright © rottenplaces 2015
Dokument erstellt am 26.06.2015
Letzte Änderung am 26.06.2015