Die Ziegelei Beermann wurde 1909 direkt neben einer ergiebigen Lehmgrube in der Ortschaft Sylbach (Kreis Lippe) gegründet. Bis zum Jahre 1922 wurden die Ziegel in reiner Handarbeit gefertigt, bis mit steigerndem Absatz die maschinelle Produktion Einzug erhielt. Im Laufe der Zeit wurden die Maschinen immer wieder durch neuere Modelle ersetzt, nach und nach wurden Ziegelstreicher und Karrenschieber überflüssig. Noch lange nach dem Zweiten Weltkrieg wurden auch die Pferde, die die Loren mit Lehm zur Ziegelei beförderten, durch Diesellokomotiven ersetzt. 1979 führten der harte Konkurrenzkampf und die zur Neige gehenden Lehmvorkommen zur Einstellung der Produktion und zur Schließung der Ziegelei.
1981 übernahm der Landschaftsverband Westfalen-Lippe die Ziegelei in sein Westfälisches Industriemuseum und restaurierte die historischen Anlagen. Auch ein Neubau wurde errichtet, in dem heute eine sehenswerte Dauerausstellung zur Geschichte der Ziegelproduktion zu sehen sowie ein Gastronomiebetrieb zu finden ist. 2001 öffnete das Museum seine Türen für den Publikumsverkehr.
Jedes Jahr im Mai setzt das Museum für mehrere Tage die historische Maschinenziegelei in Gang und stellt bis zu 10.000 Ziegel her. Dann heißt es "Gut Brand" im Hoffmann'schen Ringofen, wo die getrockneten Lehmziegel nach traditionellem Verfahren gebrannt werden. Auf den Rundwegen durch die Handstrich- und Maschinenziegelei kann der Besucher den Wandel der 100-jährigen Ziegeleiproduktion hautnah erleben.
In der historischen Ziegelei gibt es aber noch viel mehr zu sehen. So betrachten Besucher beispielsweise das komplett erhaltene Inventar aus den Jahren 1909 bis 1979. Weiter besteht die Möglichkeit, in der Maukegrube den Lehm mit den Füßen zu treten und ihn anschließend in den Streichrahmen zu drücken oder eine Fahrt mit der Feldbahn, die die Loren mit dem Lehm zog, zu unternehmen. Ein Besuch in den Museumsstuben rundet einen erlebnisreichen Tag ab.
Die Ziegelei Lage ist Ankerpunkt der Europäischen Route der Industriekultur .
Quelle: Ziegleimuseum
Interessante Links
www.erih.net
www.lwl-industriemuseum.de
www.industriekultur-owl.de
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Dokument erstellt am 26.09.2010
Letzte Änderung am 30.06.2014